Dr. Reinhardt zur GOÄ-Reform

"Es gibt einen Rohentwurf für die Bewertungen"

Die Delegierten des Ärztetages haben der Bundesärztekammer grünes Licht gegeben für den aktuellen Kurs in Sachen GOÄ-Novelle. Im Video-Interview mit der "Ärzte Zeitung" berichtet Dr. Klaus Reinhardt vom aktuellen Stand der Reform.

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Veröffentlicht: 09.05.2018 © Springer Medizin

ERFURT. Der Deutsche Ärztetag hat der Bundesärztekammer (BÄK) den Auftrag erteilt, die Arbeiten an dem Entwurf zur Novellierung der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) fortzuführen.

Dies soll in enger Abstimmung mit den Landesärztekammern und unter Einbindung der Berufsverbände und Fachgesellschaften erfolgen.

Aktuell wird der mit 130 ärztlichen Verbänden und wissenschaftlichen-medizinischen Fachgesellschaften sowie dem Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) erarbeitete Entwurf der Leistungslegendierungen einer betriebswirtschaftlich nachvollziehbaren Kalkulation unterzogen.

Der Ärztetag hat die BÄK nun beauftragt, "diesen Prozess unter Berücksichtigung der Eingaben der eingebundenen Verbände und Fachgesellschaften fortzuführen", heißt es in einer Mitteilung.

Zum Stand der Verhandlungen, was die Bewertungen der Leistungen anbelangt, äußerte sich Dr. Klaus Reinhardt, GOÄ-Beauftragter der BÄK, im Video-Interview mit der "Ärzte Zeitung" (siehe oben): "Wir haben einen ersten Rohentwurf. Er ist zwar weit davon entfernt, in den Verhandlungsprozess eingebracht zu werden, aber wir kommen gut voran."

Es gibt einen Vorbehalt

Die Abgeordneten des Deutschen Ärztetages lehnten die von Teilen der Politik erwogene einheitliche Gebührenordnung als Zusammenführung von GOÄ und Einheitlichem Bewertungsmaßstab (EBM) ab.

Es gibt zudem einen Vorbehalt des Ärztetages: Eine konsentierte GOÄ soll nur dann als Vorlage für eine Rechtsverordnung des Bundesministeriums für Gesundheit eingereicht werden, sofern das duale Versicherungssystem in Deutschland erhalten bleibt und keine einheitliche Gebührenordnung entwickelt wird.

Hier sollen zunächst die Ergebnisse der wissenschaftlichen Kommission, die von der Bundesregierung eingesetzt werden soll, abgewartet werden. (ger/ths)

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Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 10.05.201810:58 Uhr

Seit Jahren offenkundige Widersprüche und "Fake-News" bei der GOÄneu!

Wie kann denn bloß der Kollege Dr. med. Klaus Reinhardt, GOÄ-Beauftragter und Vorstandsmitglied der BÄK bzw. zugleich interessengeleiteter Vorsitzender des Hartmannbundes, im Video-Interview mit der "Ärzte Zeitung" sibyllinisch behaupten: "Wir haben einen ersten Rohentwurf. Er ist zwar weit davon entfernt, in den Verhandlungsprozess eingebracht zu werden, aber wir kommen gut voran." Um zugleich eingestehen zu müssen, dass "der mit 130 ärztlichen Verbänden und wissenschaftlichen-medizinischen Fachgesellschaften sowie dem Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) erarbeitete Entwurf der Leistungslegendierungen" erst jetzt noch "einer betriebswirtschaftlich nachvollziehbaren Kalkulation unterzogen" werden solle.

Diese offensichtliche populistische Irreführung wird bereits seit 3 Ärztetagen in Folge behauptet, um die Delegierten des Deutschen Ärztetages bzw. die Kolleginnen und Kollegen in Klinik und Praxis über den Stand der GOÄneu-Verhandlungen vorsätzlich zu täuschen.

Denn wenn Professor Frank Ulrich Montgomery als Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) im Video-Interview mit der Ärzte-Zeitung gleichzeitig vollmundig erklärt: "Wir haben die GOÄ praktisch fertig" und darüber spricht, "wie schnell die neue GOÄ kommen könnte",
https://www.aerztezeitung.de/kongresse/kongresse2018/erfurt2018_aerztetag/article/963452/montgomery-wir-goae-praktisch-fertig.html
sagt mindestens einer der beiden Beteiligten die Unwahrheit auf dem nunmehr 3. Ärztetag in Folge.

Dazu der passende "fake news"-Tweet im Stil von US-Präsident Donald Trump.
Montgomery: "Haben dank Arbeit des GOÄ-Ausschusses eine weitgehend konsentierte GOÄ fertiggestellt - die könnte man jetzt wirklich bald umsetzen, ohne Moratorium bis 2019!" #daet2018 @BAEKaktuell

Dazu sollten sich die Leserinnen und Leser der Ärzte Zeitung doch wohl eine eigene Meinung bilden!

Mf + kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Dr. Johannes Hupfer 10.05.201808:32 Uhr

Will man überhaupt eine neue GOÄ?

Wo ein Wille ist, da gibt es auch einen Weg.
Unsere Funktionärsriege sollte sich die StbVV (Steuerberatervergütungsverordnung) anschauen (ebenfalls Genehmigung durch Bundesrat), diese wird kontinuierlich angepasst.
Aber was will man von einem alten Herrn ( Reinhardt)noch erwarten. An dem ist das Leben schon länger vorbeigezogen.

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