Neues Internetportal gegen Fettsucht in der Jugend

Veröffentlicht:

Die Online-Plattform SynX soll übergewichtigen Kindern und Jugendlichen helfen, den eigenen Lebensstil zu verbessern. Ein Projekt der Pädiater in Bayern.

Screenshot des Internetportals Synx.

Screenshot des Internetportals Synx.

© www.projekt-synx.de

HANNOVER (gvg). Die Kinderärzte in Bayern starten ein neues Onlineprojekt zur Bekämpfung von Fettsucht im Kindes- und Jugendalter. An einer Pilotphase sollen sich zunächst 2000 Jugendliche beteiligen.

Bei dem SynX genannten Projekt, das bei der CeBIT in Hannover vorgestellt wurde, wird übergewichtigen Jugendlichen von ihrem Kinderarzt die Nutzung eines Internetportals empfohlen. Es zielt darauf ab, den Lebensstil der Jugendlichen zu verbessern, und zwar unter Einbindung von Eltern und behandelndem Kinderarzt. Dazu gibt es eine ganze Reihe von Modulen, in denen die Jugendlichen einerseits Informationen und Tipps zu einem gesünderen Lebensstil erhalten. Andererseits können sie Ziele festlegen, deren Einhaltung mit so genannten "CreditPoints" belohnt wird.

"Was wir erreichen wollen, ist ein arztzentriertes Coaching über einen Zeitraum von sechs bis neun Monaten", betont der Initiator, der Kinderarzt Dr. Gerald Hofner. Der Arzt wird dabei über das Abschneiden bei den einzelnen Modulen per E-Mail informiert und ist so auf dem Laufenden, welche Fortschritte der Jugendliche macht. Der Jugendliche kann außerdem Berichte für die Eltern absenden, was vor allem dann sinnvoll ist, wenn zu Hause bestimmte eingespielte Prozeduren geändert werden sollen. Ein Beispiel: Im Modul "Frühstück" erfahren die Jugendlichen alles Wissenswerte über ein gesundes Frühstück. Sie schildern außerdem, wie es bei ihnen zu Hause morgens so abläuft. Ein "Elternbrief" könnte dann die Empfehlung enthalten, künftig doch, wenn möglich, ein gemeinsames Familienfrühstück zu gewährleisten - ein wichtiger Schritt hin zu einer gesünderen Frühstückskultur.

Das von der bayerischen Staatsregierung geförderte SynX-Projekt wurde technisch von Microsoft und dem Unternehmen Business Systemhaus AG umgesetzt. Partner seitens der Krankenkassen ist die AOK, seitens der Ärzteschaft der Bayerische Verband der Kinder- und Jugendärzte BVKJ mit 7000 Mitgliedern.

SynX basiert auf Microsofts Plattformtechnologie Azure, die es erlaubt, komplexe Anwendungen mit relativ wenig Aufwand in einer sicheren Online-Umgebung anzubieten, der sogenannten Cloud. "Für die Kunden hat das den Vorteil, dass sie Projekte starten können, ohne zunächst in teure Infrastruktur investieren zu müssen. Eigene Server sind nicht erforderlich", betonte Christian Köth, Geschäftsbereichsleiter Gesundheitswirtschaft bei Microsoft.

Der zweite Vorteil der Cloud-Technik ist, dass Lösungen nahezu beliebig erweiterbar sind. Für das SynX-Projekt der bayerischen Kinderärzte könnte das durchaus relevant werden: Nach erfolgreicher Pilotphase könnte es auf bis zu 70.000 Kinder ausgedehnt werden, hofft Hofner.

www.projekt-synx.de

Jetzt abonnieren
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung