Reisemedizin

Vor dem Gipfelstürmen zuerst ins heimische Hypoxie-Zelt

Wer die höchsten Gipfel der Kontinente bezwingen will, tut gut daran, sich rechtzeitig dafür fit zu machen. Hypoxie-Zelte für das heimische Schlafzimmer helfen dabei.

Von Friederike Klein Veröffentlicht:
Auf Tour im Hochgebirge. Die Höhenkrankheit, die dabei auftreten kann, hat ihren Schrecken noch nicht verloren.

Auf Tour im Hochgebirge. Die Höhenkrankheit, die dabei auftreten kann, hat ihren Schrecken noch nicht verloren.

© picture-alliance / AP Photo

Wiesbaden. Er hat sie alle bezwungen – Professor Tomas Jelinek, Direktor des BCRT Berliner Centrums für Reise- und Tropenmedizin, war auf den höchsten Gipfeln aller sieben Kontinente. „Seven Summits“ ist eine Herausforderung, der sich immer mehr Menschen stellen.

Präventiv gegen die gefürchtete Höhenkrankheit hilft eine ausreichende Anpassung an die Höhenluft. Das kann schon vor Reisebeginn erfolgen: Es gibt Hypoxie-Zelte für das heimische Schlafzimmer, die mit entsprechenden Generatoren die Hochgebirgsbedingungen simulieren.

Im Schlaf adaptiere sich der Körper am besten an die Höhe, erläuterte Jelinek beim virtuellen DGIM-Kongress 2021. Einige Reiseanbieter hätten die Ausleihe solcher Zelte schon in ihre Expeditionsangebote inkludiert, berichtete er und empfahl, vor einem Gipfel wie dem Kilimandscharo (5985 m) etwa vier Wochen vor der Besteigung mit der Anpassung zu beginnen, vor der Besteigung des Mount Everest (8848 m) aber mindestens drei Monate vorher.

Sildenafil kann vor Ort die Anpassung an die Höhenbedingungen verbessern, wenn es präventiv, also vor Auftreten von Symptomen eingenommen wird. Zur Therapie bei Höhenkrankheit eignet es sich dagegen nicht. Der Effekt werde allerdings nicht von allen Anwendern bestätigt, sagte Jelinek und beruhigte: Die Hauptwirkung der Substanz macht während der Expedition keine Probleme, weil der Testosteronspiegel in der Höhe stark heruntergefahren wird.

Mehr vom DGIM
Mehr zum Thema

Auszeichnung für Lebenswerk

Leopold-Lichtwitz-Medaille für Kardiologen Gerd Hasenfuß

DGIM-Kongress

Woher kommt das Geld für die ambulante Weiterbildung?

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Stigmatisierung von Depressionen

© Getty Images/iStockphoto

Häufige Vorurteile

Stigmatisierung von Depressionen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen