Forschungspreis

Welchen Patienten mit Leberzirrhose nutzen Betablocker?

Wann sind Betablocker geeignet, Patienten mit Leberzirrhose vor fatalen Ösophagusblutungen zu schützen? Ein neuer Test erleichtert die Entscheidung. Der Entwickler wurde dafür beim DGIM ausgezeichnet.

Veröffentlicht:
Leberzirrhose: Die Gewebevernarbungen bedingen, dass der Blutfluss umgeleitet werden muss. Da erhöht u.a. das Risiko für Ösophagusvarizen und Blutungen.

Leberzirrhose: Die Gewebevernarbungen bedingen, dass der Blutfluss umgeleitet werden muss. Da erhöht u.a. das Risiko für Ösophagusvarizen und Blutungen.

© Arteria Photography

MANNHEIM. Eine Folge von Leberzirrhose mit ihren Gewebevernarbungen ist die Bildung von Ösophagusvarizen. Denn das Blut muss über kleine Venen in Blut und Speiseröhre umgeleitet werden. Platzen diese, kommt es zu einer lebensgefährlichen Blutung. Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von nicht-selektiven Betablockern die Gefahr von Blutungen senkt, wie die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) berichtet. Allerdings gilt dies nicht für alle Patienten.

Test verschafft Klarheit

Ein neuer Test, den Professor Jonel Trebicka von der Universität Bonn entwickelt hat, kann nach Anageben der DGIM besser vorhersagen, ob Betablocker die erhoffte Wirkung erzielen oder besser vermieden werden sollten. Der Nachwuchsforscher erhielt dafür beim 123. Internistenkongresses den mit 10.000 Euro dotierten Präventionspreis der Deutschen Stiftung Innere Medizin (DSIM) und der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM).

Für den Test wird eine Gewebeprobe aus dem Antrum entnommen. In den Zellen der Schleimhaut bildet sich nämlich infolge des erhöhten Blutdrucks u.a. vermehrt das vasoaktive Protein Beta-Arrestin. Eine hohe Konzentration zeigt nach Studienergebnissen von Trebicka (publiziert im Journal of Hepatology, doi: 10.1016/j.jhep.2016.01.022) an ,dass die Blutgefäße nicht nur auf die Behandlung mit Betablockern reagieren. Er konnte außerdem nachweisen, dass Patienten mit entsprechend hohen Werten durch die Betablocker vor einer tödlichen Blutung effektiv geschützt werden können, heißt es in der DGIM-Mitteilung.

Theodor-Frerichs-Preis für Darmforschung

Für ihre neuen Erkenntnisse zur Rolle der Darmbakterien bei der Entstehung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und von Darmkrebs, die möglicherweise neue Therapieansätze eröffnen, erhalten darüber hinaus die beiden Forscher Professor Samuel Huber, Hamburg, und Professor Sebastian Zeißig, Dresden, den diesjährigen Theodor-Frerichs-Preis der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. Er ist mit 30.000 Euro dotiert und wird heute auf der DGIM-Tagung im Mannheim verliehen. (run)

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Welchen Spielraum es gibt

Patienten rechtssicher ablehnen: So geht’s

Geriatrische Syndrome

COPD bei älteren Patienten – darauf sollten Sie achten

Kasuistik

Die stille Last der Acne inversa

Lesetipps
Im Krankenhaus wird der Patient unter Aufsicht eines Radiologen einer CT-Untersuchung unterzogen.

© Valerii Apetroaiei / stock.adobe.com

Vereinfachter Diagnose-Algorithmus

Lungenembolie mit weniger Bildgebung sicher ausschließen