Blutgerinnung

ASS – Risikogen beeinflusst die Wirkung

Berliner Forscher haben herausgefunden, bei welchen Patienten ASS weniger gut die Blutgerinnung hemmt.

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BERLIN. Forscher des Deutschen Zentrums für Herz-KreislaufForschung am Deutschen Herzzentrum München haben ein Risikogen identifiziert, das die blutgerinnungshemmende Wirkung von ASS verringert und die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Gefäßverschlusses oder gar Todes durch Herzinfarkt erhöht. Das betreffe vor allem Patienten mit Stents, teilt das Zentrum mit.

Für diese Patienten seien bekanntermaßen Blutgerinnsel ein großes Problem nach Einsetzen des Stents, die ihn erneut verstopfen. Vorbeugend erhalten die Patienten deshalb ja ASS und einen Adenosin Diphosphat (ADP)Rezeptor-Antagonisten, meistens Clopidogrel.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Menschen, die eine Variante im Gen GUCY1A3 tragen, nicht so gut auf die Gabe von ASS ansprechen. Auch nachdem sie dieses Medikament genommen hatten, klumpten ihre Blutplättchen stark zusammen.

Nach dem Setzen eines Stents in den Herzkranzgefäßen hätten die Risikogen-Träger daher auch ein höheres Risiko für einen erneuten Gefäßverschluss oder sogar einen Tod durch Herzinfarkt (Cardiovasc Res 2019; online 14. Februar).

Für die Studie wurden Blutproben von knapp 1800 Patienten daraufhin untersucht, ob die Genvariante GUCY1A3 vorliegt und wie die Blutplättchen der Patienten auf die Gabe von ASS reagieren.

Die Ergebnisse wurden dann mit Daten aus drei Registern bezüglich des Auftretens eines erneuten Gefäßverschlusses oder Herzinfarktes abgeglichen. (eb)

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