"Ältere überschätzen sich häufig beim Sport"

BERLIN (dpa). Ob Biken, Kiten oder Skaten: Angesichts steigender Verletzungszahlen warnen Chirurgen vor allem ältere Freizeitsportler vor übermäßigem Ehrgeiz.

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"Sportler ab 50 sollten ihre eigene Leistungsfähigkeit realistisch einschätzen", sagte Professor Christoph Josten von der Uniklinik Leipzig auf dem Deutschen Chirurgenkongress in Berlin.

Die Zahl älterer Verletzungsopfer sei gestiegen, gerade auch bei Trendsportarten. Vor allem Brüche an Hand, Schulter und Ellbogen, hervorgerufen durch missglückte Abstützversuche, seien an sonnigen Wochenenden zu versorgen, gefolgt von Verdrehungen.

"Viele unterschätzen, dass die Reaktionszeit bei einem Sturz immens kurz ist." Reaktionsschnelligkeit sowie Sichtvermögen werden mit den Jahren nicht besser, wie der Experte betonte.

Zu viel oder gar nicht

So sei der Anteil schwerer Kopfverletzungen bei Radfahrern gestiegen. Neben dem sportiven Biken seien Bergsteigen und Skaten sehr unfallträchtig. Ein hohes Risiko bergen dem Mediziner zufolge auch Reiten, Gleitschirmfliegen und Hochseesegeln.

"Es gibt da ein Auseinanderdriften: Ein Teil der Älteren bewegt sich überhaupt nicht, ein anderer Teil will seine Leistungsgrenzen immer weiter austesten", sagte Josten auf dem Kongress, der an diesem Freitag zu Ende geht.

In beiden Extremen sei das der Gesundheit eher abträglich. Das gelte auch für Ausdauersport wie das Laufen. "Wer leistungsorientiert immer weiter läuft, obwohl er eine Kniefehlstellung oder Arthrose-Anlage hat, wird seine Probleme verschlimmern."

Der Chirurg betonte jedoch: "Sich regelmäßig zu bewegen ist wichtig, hält fit und gesund. Ein trainierter Mensch reagiert ja auch schneller und fällt geschickter." Das Maß sei dabei jedoch wichtig.

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