Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Aktionstag „Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen“
Aus Anlass des Aktionstags CED am 19. Mai sind etliche Infoveranstaltungen, Webinare und Hotlines zum Thema chronisch-entzündliche Darmerkrankungen geplant. Der Fokus liegt auf zwei Themenschwerpunkten.
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Etwa 400.000 Menschen in Deutschland leiden an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, schätzt die Gastro-Liga.
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Gießen. Zum Aktionstag „Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen“ am 19. Mai organisiert die Gastro-Liga in Deutschland mehrere Informationsveranstaltungen, Webinare und schaltet eine Hotline, bei der sich von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Betroffene und ihre Angehörigen informieren können. Der Aktionstag ist Teil einer globalen Kampagne, die Aufmerksamkeit für diese Erkrankungen schaffen soll.
Die Themenschwerpunkte liegen in diesem Jahr bei den beiden Aspekten „neue Therapien“ und „Ernährung“, teilt die Gastro-Liga mit.
Das Ziel: schnelle Beschwerdefreiheit
Bei neu hinzugekommenen Optionen für die Behandlung habe sich das Ziel nicht verändert, erinnert Professor Franz Hartmann vom Agaplesion MVZ in Frankfurt in der Mitteilung: Diese seien immer noch „schnelle Beschwerdefreiheit der Betroffenen und eine nachhaltige Ruhephase der Erkrankung bei möglichst kurzfristigem Einsatz von steroidhaltigen Medikamenten.“
Kortikosteroide eignen sich ja zur Behandlung von akuten Entzündungsschüben, bieten sich jedoch aufgrund der Nebenwirkungen nicht zur Langzeittherapie an, erinnert die Gastro-Liga. Für diese wie auch für die Akuttherapie habe es in den letzten Jahren einige neue Therapieoptionen gegeben, darunter neben den schon länger etablierten TNF-α-Blockern etwa Anti-Integrin-Antikörper, Interleukinblocker und Januskinase-Inhibitoren.
Schwerpunkt „Ernährung“
Auch zum zweiten Themenschwerpunkt, der Ernährung, gebe es neue Erkenntnisse, heißt es in der Mitteilung. Bestimmte Nahrungskomponenten hätten einen Einfluss auf den Erhalt der Schleimhautbarriere des Darms, auf die Immunantwort des darmassoziierten Abwehrsystems und auf die Veränderung der Darmmikrobiota. Außerdem steige die Häufigkeit von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen in Ländern, in denen der Lebensstil und auch die Ernährungsgewohnheiten zunehmend westlicher würden.
Die übliche Aussage „Es gibt keine spezifische Morbus-Crohn- beziehungsweise Colitis-ulcerosa-Diät“ sei deshalb möglicherweise so nicht länger haltbar: „Eine angemessene Ernährung kann den Allgemeinzustand positiv beeinflussen und dabei helfen, unerwünschte Zustände wie Mangelernährung zu vermeiden“, wird Professor Jürgen Stein, Gastroenterologe und Ernährungsmediziner am Sachsenhäuser Krankenhaus in Frankfurt in der Mitteilung zitiert. (eb)
Veranstaltungen zum Aktionstag:
- 26. Mai, 17 bis 19 Uhr: Telefon-Hotline unter 0157 39696548
- 26. Mai, 18 bis 19 Uhr: Webinar
- 27. Mai, 18 bis 20 Uhr: Webinar
- 29. Mai, 10 bis 12 Uhr: Online Arzt-Patienten-Seminar zu Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen, zum Aktionstag sowie Möglichkeiten zur Anmeldung finden Sie auf: www.gastro-liga.de