Schweres Asthma

Aktivierter Kanal als Schleimlöser

Einen neuen Ansatzpunkt für die Therapie bei Asthma haben Heidelberger Forscher gefunden: Ein Protein, das das Lungensekret verdünnt.

Veröffentlicht:

HEIDELBERG (eb). Bei schwerem Asthma fehlt ein Transportprotein, das zur Verdünnung des Lungensekrets beiträgt.

Der Schleim bleibt trocken, löst sich nicht und behindert die Atmung, haben Wissenschaftler aus Heidelberg und Hannover im Mausmodell herausgefunden.

Kinder mit Veränderungen im Gen für dieses Protein haben ein höheres Asthmarisiko. Nun können Wirkstoffe gesucht werden, die an dieser Stelle ansetzen (J Clin Invest 2012; online 4. September).

Rund zehn Prozent der Kinder und fünf Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind an Asthma erkrankt. Bei schweren Formen sind nicht nur die Bronchien verengt, sondern zusätzlich mit trockenem Schleim verstopft - die verfügbaren Medikamente nützen dann nur wenig.

Die Forscher untersuchten den Kanal SLC26A9: Er transportiert Chlorid aus der Schleimhaut ins Lungensekret, Wasser strömt nach und befeuchtet den Schleim. So löst er sich und wird aus der Lunge befördert.

Bei Mäusen mit Asthma dagegen, die den Kanal nicht bilden können, entstehen Schleimpfropfen.

Zudem fanden die Forscher bei 661 Kindern mit Asthma und 658 gesunden Kindern: Genveränderungen, die das Protein in seiner Funktion beeinträchtigen, waren bei Asthma zu 50 Prozent häufiger.

Nun besteht die Hoffnung, dass ein Wirkstoff, der SLC26A9 aktiviert, sich für Patienten mit Asthma und auch Mukoviszidose eignet.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung