Alemtuzumab bereichert die Leukämietherapie

ROM (gl). Zu einem wichtigen Baustein in der Therapie von Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie ist der monoklonale Antikörper Alemtuzumab geworden. Damit ließ sich die Zeit bis zu einer erneuten Therapie auf fast zwei Jahre hinausschieben.

Veröffentlicht:

Nach Angaben von Professor Peter Hillmen aus Leeds hatten in einer Studie mit fast 300 Patienten mehr Patienten der Alemtuzumab-Gruppe Komplettremissionen als in der Vergleichsgruppe mit Chlorambucil (24 Prozent versus 2 Prozent). Bei kompletter Remission sind die Patienten unter anderem symptomfrei und haben keine tastbaren Lymphknoten. Die Gesamtansprechrate lag in der Verumgruppe bei 83 Prozent und in der Vergleichsgruppe bei 55 Prozent, wie Hillmen bei einer Veranstaltung von Bayer Schering Pharma in Rom berichtet hat.

Folgetherapie war erst nach zwei Jahren erforderlich

Auch die progressionsfreie Lebenszeit war nach Therapie mit dem Antikörper Alemtuzumab (MabCampath®) hochsignifikant länger als nach Chlorambucil-Therapie. Das zeigte sich vor allem bei der Dauer, bis zu der eine Folgetherapie erforderlich wurde: Nach der Alemtuzumab-Therapie war nach fast 24 Monaten, nach Chlorambucil-Therapie dagegen nach knapp 15 Monaten die nächste Therapie erforderlich.

Besonders interessant ist nach Angaben von Hillmen, dass die Qualität des Ansprechens das progressionsfreie Überleben zu beeinflussen schien: Bei neun Patienten mit kompletter Remission nach Alemtuzumab-Therapie war nach der Therapie keine minimale Resterkrankung (MRD: Minimal Residual Disease) mehr nachweisbar, in der Chlorambucil-Gruppe war das bei keinem der Fall. MRD bedeutet, dass CLL-Zellen im peripheren Blut oder Knochenmark nachweisbar sind. Bei Patienten ohne MDR war die Krankheit auch nach zwei Jahren nicht fortgeschritten.

Subkutane Therapie reduziert unerwünschte Wirkungen

Insgesamt sei der Antikörper Alemtuzumab in der CLL-Therapie eines der wirksamsten Medikamente überhaupt, so Hillmen. Unerwünschte Wirkungen wie Fieber und Schüttelfrost lassen sich einer früheren Studie zufolge erheblich reduzieren, wenn die Applikation nicht intravenös, sondern subkutan erfolgt (Blood 100, 2002, 768).

Weitere Infos zu Leukämie unter www.kompetenznetz-leukaemie.de

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sonderbericht

Erfolge der CML-Therapie mit besserer Verträglichkeit steigern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
stiliserte, bunte Symbole für Patientenakten

© savittree / stock.adobe.com

Update

FAQ zur „ePA für alle“

Die elektronische Patientenakte kommt: Das sollten Sie jetzt wissen

Für die Einarbeitung sollten Neulinge eine feste Ansprechpartnerin im Team haben. (Motiv mit Fotomodellen)

© Manu Reyes / Stock.adobe.com

Willkommenskultur

Neu im Team? Was Praxen beim Onboarding beachten sollten