Photoallergische Reaktionen

Allergietest klärt sicheren Sonnenschutz

Sonnenschutzmittel lösen auch bei Kindern häufig photoallergische Reaktionen und Kontaktallergien aus. Ein Photopatchtest könnte bei Verdacht auf Photosensibilität helfen.

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Sonnenschutzmittel lösen bei Kindern häufig photoallergische Reaktionen und Kontaktallergien aus.

Sonnenschutzmittel lösen bei Kindern häufig photoallergische Reaktionen und Kontaktallergien aus.

© Petair / fotolia.com

MANCHESTER. Inhaltsstoffe von Sonnenschutzmitteln lösen bei bis zu zehn Prozent der Erwachsenen photoallergische Reaktionen aus. Weil sich der regelmäßige Gebrauch solcher Produkte zum Schutz der Haut immer mehr durchsetzt, wächst zwangsläufig auch das Allergierisiko.

Wie häufig sind aber solche photoallergischen Reaktionen und Kontaktallergien gegenüber Sonnenschutzmitteln bei Kindern und Jugendlichen? Das haben Forscher um Ann Haylett von der University of Manchester untersucht. Dazu wurden Daten von 157 Drei- bis 17-Jährigen retrospektiv analysiert (BJD 2014; online 26 März).

Die Kinder und Heranwachsenden waren wegen Verdachts auf eine erhöhte Lichtempfindlichkeit mit einem Photopatchtest untersucht worden. Bei dem Test hatten die Kinder und Jugendlichen auf dem Rücken eine Standardreihe von neun UV-Filtern sowie von eigenen Sonnenschutzmitteln doppelt aufgetragen bekommen.

Nach 24 Stunden waren die Testpflaster entfernt, jeweils eine Stelle abgedeckt und die andere mit 5 J/cm2 UVA belichtet worden.

Die meisten UV-Filter waren photoallergen

Ergebnis: Bei zehn Prozent der Kinder mit Verdacht auf Photosensibilisierung zeigte sich auch eine photoallergische Reaktion oder eine Kontaktallergie, und zwar entweder auf UV-Filter oder auf die eigenen Sonnenschutzmittel.

Insgesamt ergaben sich bei zehn Kindern (6,4 Prozent) 23 photoallergische Reaktionen (neun gegenüber einzelnen UV-Filtern und 14 gegenüber Sonnenschutzmitteln). Als die am häufigsten Allergie verursachenden UV-Filter ergaben sich Benzophenon-3 und Cinnamate.

Insgesamt wurden aber photoallergische Reaktionen auf insgesamt sechs (Ethylhexylmethoxycinnamat, Benzophenon-3, PABA, Butylmethoxydibenzoylmethan, 4-Methylbenzyliden-Kampfer, Isoamyl-p-methoxycinnamat) der neun getesteten UV-Filter beobachtet.

Kontaktallergien wurden bei 5,7 Prozent der Kinder festgestellt. Sechs der insgesamt neun Kinder hatten ausschließlich Kontaktallergien, bei drei Kindern lag zusätzlich eine photoallergische Reaktion vor.

Bei einem Kind richtete sich die Kontaktallergie gegen den UV-Filter Octocrylen und bei neun Kindern gegen Inhaltsstoffe des eigenen Sonnenschutzproduktes.

Bei 83 Prozent der Kinder entpuppte sich die vermeintliche Photosensibilisierung als Photodermatose. Bei den meisten Kindern, bei denen sich im Test photoallergische und/oder kontaktallergische Reaktionen gezeigt hatten, bestand zusätzlich eine Photodermatose. Meist handelte es sich dabei um eine polymorphe Lichteruption oder die lichtbedingte Verschlechterung eines Ekzems. (St)

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