Leitartikel

Anämie-Therapie bei Herzinsuffizienz bringt für die Prognose nichts

Anämie ist bei Herzinsuffizienz häufig und mit einem erhöhten Sterberisiko assoziiert. Die simple Rechnung, dass eine Korrektur der Anämie dann umgekehrt prognostisch von Vorteil sein müsse, ist aber wieder einmal nicht aufgegangen.

Peter OverbeckVon Peter Overbeck Veröffentlicht:
Kontrolle: Herzinsuffizienz-Patienten haben relativ oft eine Anämie.

Kontrolle: Herzinsuffizienz-Patienten haben relativ oft eine Anämie.

© Shevelev / fotolia.com

Anämie ist bei chronischer Herzinsuffizienz eine häufige Co-Morbidität. Sie ist mit einer eingeschränkten Belastbarkeit und Lebensqualität sowie einer erhöhten Sterberate assoziiert. Da liegt der Gedanke nahe, dass sich durch eine Korrektur erniedrigter Hb-Werte mit sogenannten Erythropoese stimulierenden Substanzen (ESA) klinische Verbesserungen erzielen lassen könnten.

Daten zum klinischen Nutzen einer EPO-Behandlung bei Herzinsuffizienz stammten bisher nur aus kleinen Studien, in denen die Wirkung anhand von Surrogatparametern wie Belastungskapazität oder Lebensqualität beurteilt wurde. In den meisten placebokontrollierten Studien war das EPO-Analogon Darbepoetin alfa Prüfsubstanz.

Die Daten ergaben kein konsistentes Bild. In einigen - jedoch nicht in allen - Studien führte die Behandlung bei Patienten mit Herzinsuffizienz mit begleitender Anämie zu einer Verbesserung von Lebensqualität, NYHA-Funktionsklasse oder spirometrischen Messgrößen.

Die bislang größte placebokontrollierte Studie (STAMINA-HeFT) verlief dagegen enttäuschend: Weder der primäre Endpunkt (Belastungszeit auf dem Ergometer) noch sekundäre Endpunkte wie Lebensqualität und NYHA-Klasse wurden trotz deutlichen Hb-Anstiegs durch Darbepoetin alfa günstig beeinflusst.

Vor diesem Hintergrund ist 2006 die RED-HF-Studie (Reduction of Events With Darbepoetin Alfa in Heart Failure) mit dem Ziel gestartet worden, die Frage, ob eine Therapie mit Darbepoetin alfa als Mittel zur Prognoseverbesserung bei Herzinsuffizienz tauglich ist oder nicht, definitiv zu klären.

Im Januar 2013 lag die Antwort dann zumindest in Kurzform vor ...

Jetzt gleich lesen ... Jetzt gleich lesen ...

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt