Leitartikel
Anämie-Therapie bei Herzinsuffizienz bringt für die Prognose nichts
Anämie ist bei Herzinsuffizienz häufig und mit einem erhöhten Sterberisiko assoziiert. Die simple Rechnung, dass eine Korrektur der Anämie dann umgekehrt prognostisch von Vorteil sein müsse, ist aber wieder einmal nicht aufgegangen.
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Kontrolle: Herzinsuffizienz-Patienten haben relativ oft eine Anämie.
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Anämie ist bei chronischer Herzinsuffizienz eine häufige Co-Morbidität. Sie ist mit einer eingeschränkten Belastbarkeit und Lebensqualität sowie einer erhöhten Sterberate assoziiert. Da liegt der Gedanke nahe, dass sich durch eine Korrektur erniedrigter Hb-Werte mit sogenannten Erythropoese stimulierenden Substanzen (ESA) klinische Verbesserungen erzielen lassen könnten.
Daten zum klinischen Nutzen einer EPO-Behandlung bei Herzinsuffizienz stammten bisher nur aus kleinen Studien, in denen die Wirkung anhand von Surrogatparametern wie Belastungskapazität oder Lebensqualität beurteilt wurde. In den meisten placebokontrollierten Studien war das EPO-Analogon Darbepoetin alfa Prüfsubstanz.
Die Daten ergaben kein konsistentes Bild. In einigen - jedoch nicht in allen - Studien führte die Behandlung bei Patienten mit Herzinsuffizienz mit begleitender Anämie zu einer Verbesserung von Lebensqualität, NYHA-Funktionsklasse oder spirometrischen Messgrößen.
Die bislang größte placebokontrollierte Studie (STAMINA-HeFT) verlief dagegen enttäuschend: Weder der primäre Endpunkt (Belastungszeit auf dem Ergometer) noch sekundäre Endpunkte wie Lebensqualität und NYHA-Klasse wurden trotz deutlichen Hb-Anstiegs durch Darbepoetin alfa günstig beeinflusst.
Vor diesem Hintergrund ist 2006 die RED-HF-Studie (Reduction of Events With Darbepoetin Alfa in Heart Failure) mit dem Ziel gestartet worden, die Frage, ob eine Therapie mit Darbepoetin alfa als Mittel zur Prognoseverbesserung bei Herzinsuffizienz tauglich ist oder nicht, definitiv zu klären.
Im Januar 2013 lag die Antwort dann zumindest in Kurzform vor ...