Arznei wirksam bei neuem H1N1-Virus

BERLIN (hub). Neuraminidasehemmer haben sich bei Patienten mit Grippe durch das neue H1N1-Virus bewährt. Über Resistenzen wurde bisher nicht berichtet.

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Arznei wirksam bei neuem H1N1-Virus

© Foto: GSK, www.fotolia.de

So wurden nach WHO-Angaben fast alle in Europa an Schweingrippe - auch neue Grippe oder Mexikanische Grippe genannt - Erkrankten mit Oseltamivir (Tamiflu®) behandelt. Das gelte auch für die 14 Patienten in Deutschland, teilt das Robert-Koch-Institut (RKI) auf Anfrage der "Ärzte Zeitung" mit: Acht Patienten hätten Oseltamivir erhalten, vier keine antivirale Therapie. Und zwei Patienten ohne Symptome hätten zum Diagnosezeitpunkt bereits über zehn Tage Oseltamivir in prophylaktischer Dosierung erhalten.

Zwei der vier Patienten, die die Infektion mit dem neuen H1N1-Virus in Deutschland - also autochthon - erworben hatten, hatten sich bei zwei Mexikorückkehrern im Krankenhaus angesteckt. Es handelte sich um einen Mitpatienten und eine Krankenschwester. "Es ist offen, ob die Übertragung durch Pfleger, Ärzte oder über die Luft erfolgte", so das RKI weiter. "Aber trotzdem unterstreicht die Infektion der Krankenschwester die Bedeutung der Arbeitsschutzmaßnahmen."

Alle Erkrankungen in Deutschland seien mild verlaufen, zwei der vier in Deutschland erworbenen Infektionen waren zudem symptomlos. Diese beiden Fälle wurden im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung von Haushaltskontakten gefunden, teilt das RKI weiter mit.

Während sich das neue H1N1Virus in Mexiko und den USA in der Gemeinschaft weiter ausbreitet, habe sich die Bewertung der Situation für Europa nicht geändert. Hier gebe es keine anhaltende Verbreitung, meist handele es sich um einzelne Cluster, so das EU-Zentrum für Seuchenbekämpfung (ECDC) in Stockholm. Bei einer insgesamt geringen Erkrankungszahl wurde etwa ein Drittel der Infektionen mit dem neuen H1N1-Virus autochthon erworben.

Wie es weiter geht, könne derzeit niemand sagen. "Influenza ist nicht vorhersagbar, darauf müssen wir uns auch weiterhin einstellen. Und wir müssen uns auf Überraschungen in den kommenden Wochen vorbereiten", warnt Anne Schuchat von den US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC).

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