Asbest: Neue Leitlinie eröffnet bessere Perspektive

HAMBURG (otc). Patienten, die von asbestbedingten Berufskrankheiten betroffen sind, haben von nun an bessere Chancen, dass ihre Erkrankung eher erkannt und sie entsprechend entschädigt werden.

Veröffentlicht:

Denn die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hat in Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Fachgesellschaften eine neue Leitlinie zur Diagnostik und Begutachtung asbestbedingter Krankheiten entwickelt und veröffentlicht (Pneumologie online, 2011).

Wesentlicher Anlass für die Leitlinie war, dass die Diagnostik und Begutachtung bisher nicht einheitlich und nicht immer entsprechend des aktuellen medizinisch-wissenschaftlichen Kenntnisstandes erfolgte.

Änderungen in der Diagnostik fasste Professor Xaver Baur aus Hamburg zusammen, der federführend bei der Entwicklung der neuen Leitlinie mitgewirkt hat: Da konventionelle Röntgenuntersuchungen oft eine zu geringe Sensitivität und eingeschränkte Spezifität aufweisen, werden in der aktuellen Leitlinie eine Computertomografie (CT) sowie eine eingehende Anamnese- Erhebung und eine qualitätsgesicherte Lungenfunktionsprüfung mit Belastung zur genaueren Abklärung asbestbedingter Schäden empfohlen.

Obwohl Asbest seit 1993 nicht mehr verwendet werden darf, ist den Berufsgenossenschaften zufolge in den nächsten Jahren mit einem weiteren Anstieg der Erkrankungszahl zu rechnen.

Denn zwischen der gefährdenden Tätigkeit und der Manifestation der Erkrankung liegen meist sehr große Zeiträume: Sie können bei Asbestose und Pleurafibrose (BK 4103) zwischen 10 und 20 Jahre betragen (Erkrankungszahl 2007: 3728 Patienten). Bei Lungenkrebs vergehen häufig sogar mehr als 30 Jahre bis zum Ausbruch der Krankheit.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur neuen S2k-Leitlinie

Bei Husten acht Wochen warten!

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus