Extrembedingungen

Antarktis-Aufenthalt lässt Hirn schrumpfen

Für Monate abgeschieden in extremer Umwelt: Forscher haben eine neurologische Folge solcher Langzeitaufenthalte entdeckt.

Veröffentlicht:
Die deutsche Forschungsstation Neumayer-Station III in der Antarktis: Das Gehirn von Probanden, die dort überwintert hatten, wurde untersucht. (Archivbild)

Die deutsche Forschungsstation Neumayer-Station III in der Antarktis: Das Gehirn von Probanden, die dort überwintert hatten, wurde untersucht. (Archivbild)

© Thomas Steuer/dpa

Berlin. Eine lange Zeit unter den Extrembedingungen in der Antarktis hinterlässt Spuren im Gehirn. Bei Menschen, die sich 14 Monate auf einer Forschungsstation aufhielten, seien Verkleinerungen im Hippocampus festgestellt worden, berichten Forscher von der Charité Berlin (NEJM 2019; online 4. Dezember). Was die Veränderungen auslöst, ist demnach unklar.

Das Team machte jeweils vor und nach der Expedition MRT-Aufnahmen, analysierte Blutproben und ließ die fünf Männer und vier Frauen regelmäßig kognitive Tests machen. Bei den Tests gebe es in der Regel einen Lerneffekt, sagte Studienleiter Dr. Alexander Stahn. Je ausgeprägter die Hirnveränderungen der Probanden aber gewesen seien, desto geringer sei ihre Lernkurve gestiegen. Er gehe davon aus, dass die Veränderungen reversibel seien.

Die Probanden hatten auf der Neumayer-Station III des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in der Antarktis überwintert. Von Ende Februar bis Anfang November leben und arbeiten dort nach AWI-Angaben neun Menschen, wegen des Wetters sind An- und Abreisen in dieser Zeit nicht möglich.

Das Phänomen könnte auch für Raumfahrtmissionen relevant sein, so die Forscher. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Entwicklungen in der Therapie neuromuskulärer Erkrankungen

Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen

Blick in die Zukunft

Alzheimertherapie 2.0: Neue Strategien gegen Beta-Amyloid

Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Entwicklungen in der Therapie neuromuskulärer Erkrankungen

Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Abb. 1: a) Verlauf einer Gruppe unbehandelter Personen, b) 5-Jahres-Daten der SUNFISH-Studie Teil1, c) Teil2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Therapie der 5q-assoziierten SMA

Risdiplam-Filmtabletten: flexiblere Anwendung im Alltag

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

© Olia / Generated with AI / stock.adobe.com

Neurologische Entwicklungsstörung

Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Acadia Pharmaceuticals (Germany) GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Was ist bei Impfungen von Menschen mit Erdnussallergie zu beachten?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Was ist bei Impfungen von Menschen mit Erdnussallergie zu beachten?

Lungenkrebs in der mikroskopischen Ansicht – zumindest stellt sich so die KI erkranktes Lungengewebe vor.

© Curie / stock.adobe.com / Generated by AI

Datenanalyse

NSCLC in Deutschland: Wer wann wie schwer erkrankt