Autogenes Training ist dem Hirndoping ethisch überlegen

KASSEL (eb). Aufputschmittel zur Prüfung, Stimmungsaufheller in Krisenzeiten oder Pillen zur Konzentrationsförderung? Mentale Fähigkeiten des Menschen zu verbessern ist das Ziel von Hirndoping oder Neuro-Enhancement.

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Wie solche pharmakologischen Eingriffe in das Gehirn ethisch zu bewerten sind, hat Dr. Roland Kipke in einer Dissertation an der Universität Kassel erörtert. Für seine Arbeit mit dem Titel "Besser werden - Eine ethische Untersuchung zu Selbstformung und Neuro-Enhancement" ist er jetzt mit dem Georg-Forster-Preis ausgezeichnet worden, so eine Mitteilung der Uni Kassel.

Kipke untersucht, in welchem Verhältnis das Neuro-Enhancement zu klassischen Methoden der Selbstformung steht, also zur mentalen Arbeit an sich selbst, etwa mit autogenem Training oder Konzentrationsübungen.

Die Selbstformung hält Kipke für deutlich vorzugswürdiger, und zwar gerade wegen ihrer vermeintlichen Nachteile, der Langsamkeit und Anstrengung. So biete sie größere Chancen, aus dem biografischen Kontext einer Person hervorzuwachsen.

Die Auseinandersetzung mit sich selbst ermögliche mehr Selbsterkenntnis und das Erlebnis, sich aus eigener Kraft zu verändern. Dabei beziehe Kipke zugleich mögliche Einwände ein und erörtere Phänomene, die zum Teil eine erhebliche medizinische, pharmakologische und technische Dimension haben.

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