Bald neue Fixkombination gegen Osteoporose

BERLIN (ner). Zur Osteoporose- Therapie wird demnächst eine neue Fixkombination aus dem Bisphosphonat Alendronat und Vitamin D in einer Wochentablette erhältlich sein. Damit soll die ausreichende Versorgung der Patienten mit Vitamin D erleichtert werden.

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Vitamin D sei nicht nur essentiell für die Kalzium-Aufnahme aus dem Darm, sagte Professor Johann D. Ringe aus Leverkusen bei einer Pressekonferenz des Unternehmens MSD in Berlin. Ein Vitamin-D-Mangel erhöhe zudem das Sturzrisiko. Denn das Hormon habe Auswirkungen auf neuromuskuläre Funktionen wie Muskelkraft und Balance. Daher sei es sinnvoll, ein Bisphosphonat mit einer angemessenen Dosis an Vitamin D zu kombinieren, so Ringe.

Das Unternehmen bringt für Osteoporose-Patienten in Kürze eine neue Wochentablette mit 70 mg Alendronat plus 5600 I.E. Vitamin D (Fosavance® 5600) auf den deutschen Markt. Damit wird eine Tagesdosis von 800 I.E. Vitamin D abgedeckt. Zugelassen ist das Kombipräparat bei Frauen in der Postmenopause mit Osteoporose, die ein Risiko für einen Vitamin-D-Mangel haben.

Ein solcher Mangel besteht bei Vitamin-D-Spiegeln von weniger als 30 ng/ml (entspricht 75 nmol/l). Dies betrifft 68 Prozent der Frauen mit Osteoporose in Deutschland, wie eine multinationale Erhebung bei insgesamt 2600 Frauen ergeben hat.

Ein Grund dafür ist, dass Vitamin D nicht ausreichend mit der Nahrung aufgenommen werden kann - es ist nur in wenigen Lebensmitteln wie Seefisch, Eigelb oder Leber enthalten. Außerdem nimmt mit dem Alter die Fähigkeit ab, Vitamin D zu synthetisieren. Geringe Sonnenlichtexposition und die Verwendung von Sonnenschutzcremes verschärfen dieses Problem. In der Praxis werde zu selten an die Vitamin-D-Supplementierung bei Osteoporose-Patienten gedacht, hieß es in Berlin. So lagen in einer Studie mit 78 Patienten über 50 Jahre die Vitamin-D-Spiegel meist unter 30 ng/ml.

STICHWORT

Vitamin-D-Mangel

Ein Vitamin-D-Mangel besteht bei Vitamin-D-Spiegeln von unter 30 ng/ml. Werte unter 6 ng / ml führen zu Störungen der Knochenneubildung und -mineralisation mit niedrigen Serum-Kalzium-Werten und erhöhter alkalischer Phosphatase. Auch bei höheren Werten sind bereits endokrine Störungen wie unzureichende Bildung von Calcitriol und vermehrte Knochenresorption nachzuweisen.

(ikr)

Osteoporose-Kranke haben meist einen Vitamin-D-Mangel.

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