Bald neue Option zur ADHS-Therapie

BERLIN (gvg). Für Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) gibt es bald eine neue, retardierte Form von Methylphenidat. Das Präparat setzt den Wirkstoff vor allem morgens und bis in den Nachmittag hinein frei und ist damit besonders für Schulkinder geeignet.

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"Retardformulierungen von Methylphenidat verhindern, daß Kinder mit ADHS ihre Tabletten in der Schule einnehmen müssen", sagte Professor James Swanson aus den USA. Das spezielle Problem bei Methylphenidat sei es, Präparate zu entwickeln, die die Substanz mit der sehr kurzen Halbwertszeit exakt dann freisetzen, wenn die Kinder es benötigen, also während der Schulzeit und bei den Hausaufgaben, so Swanson auf dem Weltkongreß für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Berlin. Um das zu erreichen, wurde Methylphenidat in sogenannte biphasische Kapseln verpackt, die einen kleineren Anteil des Wirkstoffs schnell und einen größeren Anteil verzögert freisetzen.

Auf der von Celltech unterstützten Veranstaltung präsentierte Swanson Daten der Comacs-Studie. Darin wurde die Wirkung und der Plasmaspiegel von Methylphenidat, das aus der Retard-Kapsel Metadate®CD freigesetzt wird, in Abhängigkeit von der Tageszeit untersucht. Das Präparat ist bereits in den USA und in Großbritannien zugelassen. Es soll 2005 auch für deutsche Ärzte verfügbar sein.

In der Studie mit 214 Kindern zeigte sich, daß das Präparat bei gleicher Dosierung in den Morgenstunden zu höheren Plasmaspiegeln von Methylphenidat führte als eine Vergleichs-Retardformulierung. Dieser Unterschied korrelierte mit einem besseren Abschneiden der Kinder in Aufmerksamkeits- und Verhaltenstests zu dieser Tageszeit. In den frühen Nachmittagsstunden unterschieden sich dagegen Plasmaspiegel und klinische Wirksamkeit beider Formulierungen nicht signifikant. Gegen Abend war dagegen die Vergleichsformulierung überlegen.

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