Beherzte Therapie bessert die Prognose bei M. Crohn

NEU-ISENBURG (mal). Eine frühe und konsequente Therapie mit Thiopurinen und/oder TNFa-Hemmern bei Morbus Crohn zahlt sich für die Betroffenen aus: Bei früher Anwendung im Krankheitsverlauf wird seltener eine intestinale Operation nötig, bei kompletter Abheilung der Mukosa gibt es mehr längerfristige steroidfreie Remissionen.

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Den positiven Effekt von Thiopurinen - meist wird Azathioprin genutzt - auf die Zahl intestinaler Eingriffe bei M. Crohn haben britische Kollegen belegt (Gut 2010; 59: 1200).

Dafür haben sie Daten aus den Zeiträumen von 1986 bis 1991, von 1992 bis 1997 und von 1998 bis 2003 analysiert. Der Anteil von Patienten mit Immunsuppressiva innerhalb von fünf Jahren nach Diagnose stieg von 11 auf 28 und dann auf 45 Prozent.

Parallel dazu wurde die (mediane) Zeit bis zum Start einer Thiopurin-Therapie immer kürzer (77 Monate im ersten, 11 Monate im dritten Zeitraum) und der Anteil von Patienten mit langfristiger Steroidtherapie immer kleiner.

Die kumulative Wahrscheinlichkeit für eine Darm-Op innerhalb von fünf Jahren sank von 59 Prozent im ersten auf 25 Prozent im dritten Beobachtungszeitraum.

Verschiedene Indikatoren für die medikamentöse Therapie

Natürlich braucht nicht jeder Crohn-Kranke Thiopurine und/oder TNFa-Hemmer. Oft reicht etwa bei Ileozökalbefall topisches Budesonid.

Nach bisherigen Daten seien perianale Läsionen und/oder ileokolische Lokalisation und/oder junges Alter bei Diagnose zusammen mit dem Bedarf von Steroiden beim ersten Schub mit einem hohen Risiko für einen komplizierten Verlauf innerhalb von fünf Jahren assoziiert, so Professor Volker Groß aus Amberg (Manual Gastro Update 2011).

Es werde empfohlen, beim Vorliegen von zwei oder mehr Prädiktoren früh mit Thiopurinen oder TNFa-Hemmern zu starten.

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