Neue Empfehlungen

Bei Asthma rückt die Fixkombi ICS/LABA ganz nach vorn

In den neuen Empfehlungen der Global Initiative for Asthma (GINA) verlassen die kurzwirksamen Beta-Agonisten (SABA) die frühe Bedarfstherapie. An ihre Stelle rückt die bedarfsweise Kombination mit ICS / LABA.

Veröffentlicht:

Berlin. Jahrzehntelang sei die bedarfsweise Therapie mit SABA in den internationalen Leitlinien als Therapie der Wahl beim frühen Asthma bronchiale gesetzt gewesen, sagte Professor Richard Beasley vom Wellington Regional Hospital und Medical Research Institute Neuseeland. Dabei gebe es schon lange Fragezeichen im Hinblick auf diese Behandlung. So sei Asthma eine primär entzündliche Erkrankung, und auch an der Sicherheit der bedarfsweisen SABA-Therapie, insbesondere in hohen Dosierungen gebe es Zweifel.

Vor diesem Hintergrund und dem neuer Studiendaten habe nun das Update 2019 der internationalen GINA-Leitlinie einen Paradigmenwechsel vollzogen, sagte Beasley bei einer von dem Unternehmen AstraZeneca unterstützten Veranstaltung. Ein inhalatives Kortikosteroid (ICS) in Kombination mit dem lang wirksamen Beta-Agonisten (LABA) Formoterol sei jetzt über das gesamte Schweregradspektrum von 1 bis 5 hinweg die bevorzugte symptomlindernde Therapie.

Deutsche Versorgungsdaten zeigen, dass in den GINA-Stadien 1 und 2 zu viele SABA und zu wenige ICS eingesetzt werden.

Professor Heinrich Worth, von der Deutschen Atemwegsliga

Die neue Herangehensweise an das frühe Asthma fußt unter anderem auf den beiden Phase-III-Studien SYGMA 1 und 2. Darin wurden verglichen: Budesonid/Formoterol (Symbicort®) als Bedarfstherapie bei leichtem Asthma mit bedarfsweiser SABA-Therapie sowie mit einer Erhaltungstherapie aus ICS plus bedarfsweiser SABA-Therapie. Dabei erzielte die bedarfsweise Kombination ICS / LABA im Vergleich zu bedarfsweise SABA eine bessere Symptomkontrolle und eine starke Verringerung der Exazerbationsrate. Im Vergleich zur ICS-Erhaltungstherapie plus bedarfsweise SABA war die bedarfsweise Kombitherapie ICS / LABA nicht unterlegen, kam aber insgesamt mit einem Viertel niedrigerer Steroiddosis aus.

Professor Heinrich Worth von der Deutschen Atemwegsliga zeigte sich zuversichtlich, dass die deutschen Leitlinien sich den internationalen Empfehlungen künftig anschließen. Dies sei auch deswegen geboten, weil deutsche Versorgungsdaten zeigten, dass in den GINA-Stadien 1 und 2 zu viele SABA und zu wenige ICS eingesetzt würden. Derzeit ist die Fixkombination aus Budesonid und Formoterol in Deutschland nur als Erhaltungs- und Bedarfstherapie ab GINA-Stadium 3 zugelassen. (gvg)

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