Bei Herzfehlern lohnt ein Blick auf die Nieren

LONDON (ars). Bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern sollte regelmäßig die Nierenfunktion geprüft werden. Diesen Appell untermauern britische Forscher mit genauen Angaben zur Prävalenz und Prognose.

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An ihrer Studie nahmen 1102 erwachsene Patienten mit angeborenen Herzfehlern teil, vor allem Fallot-Tetralogie, Septum- und Klappendefekten. 41 Prozent hatten eine milde renale Dysfunktion mit einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) zwischen 60 und 89  ml/min. Bei 9 Prozent war die Funktion mittelgradig bis stark eingeschränkt (GFR unter 60  ml/ min), berichten die Wissenschaftler um Dr. Konstantinos Dimopoulos vom Imperial College in London (Circulation 117, 2008, 2320).

Dabei hatten Patienten mit Eisenmenger-Physiologie die höchste Prävalenz von mäßiger bis schlechter GFR (18 Prozent). In der Allgemeinbevölkerung liegen derart schlechte Werte nur bei 0,45 Prozent der Menschen dieser Altersgruppe vor, so die Autoren.

Während der Beobachtungszeit von 4,1 Jahren im Median starben 103 Patienten, sie waren im Durchschnitt 41 Jahre alt. Auf sechs Jahre bezogen hatten jene mit mäßiger bis schwerer GFR-Reduktion eine etwa fünffach höhere Sterberate als jene mit normaler GFR und eine dreimal höhere Sterberate als jene mit schwach eingeschränkter GFR.

Wie die Forscher erläutern, erreichen immer mehr Patienten mit angeborenen Herzfehlern das Erwachsenenalter. Dabei sei - wie auch bei erworbener Herzinsuffizienz - zu bedenken, dass die Störung sich auf die Nieren auswirkt. Die renale Dysfunktion wiederum beschleunigt das Herz-Remodeling und damit die Progression der kardialen Dysfunktion.

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