Beim Morbus Bechterew ist entschlossenes Handeln gefragt

FRANKFURT AM MAIN (mar). Wird bei Patienten die Diagnose Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) gestellt, muss rasch eine antiphlogistische Therapie beginnen. Diese ist auch konsequent als Langzeittherapie fortzusetzen.

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Mit dieser Strategie lässt sich die Progression der Erkrankung deutlich bremsen. "Ohne Therapie ist die Invalidität der Patienten garantiert", sagte Professor Rainer Wigand, niedergelassener Internist und Rheumatologe in Frankfurt am Main beim Schmerztag.

Ziel ist, die Mobilität zu erhalten.

Wesentliche Ziele der medikamentösen Behandlung, die immer durch physiotherapeutische Maßnahmen ergänzt werden muss, sind: die Schmerzen zu lindern, die Wirbelsäulenfunktion wiederherzustellen, die Krankheitsprogression aufzuhalten - und somit die Mobilität der Patienten zu erhalten.

Wigand erinnerte daran, dass die zur Entzündungshemmung bei Rheumatoider Arthritis bewährten Basistherapeutika bei Spondylitis ankylosans nicht wirksam sind. Therapie der Wahl sei vielmehr die Hemmung der Prostaglandinsynthese mit traditionellen NSAR oder Coxiben. Dabei sei die kontinuierliche Langzeittherapie der Therapie bei Bedarf überlegen: Die radiologisch nachweisbare Progression der Erkrankung könne so signifikant verzögert werden, so Wigand bei einem von Pfizer unterstützten Symposium.

Nachgewiesen wurde dies in einer zweiarmigen randomisierten, kontrollierten Studie bei 215 Patienten mit Spondylitis ankylosans. Dabei erhielten die Patienten zwei Jahre eine kontinuierliche Therapie mit zweimal täglich 100 oder 200 mg Celecoxib (Celebrex®) oder eine bedarfsorientierte Therapie mit dem Coxib.

Nach zwei Jahren bedarfsorientierter Therapie war es bei 45 Prozent zu einer radiologisch nachweisbaren Krankheitsprogression gekommen, mit der kontinuierlichen Therapie nur bei 22 Prozent - ein signifikanter Unterschied von 50 Prozent. 80 Prozent der Patienten habe die niedrigere Celecoxib-Dosierung gereicht, sagte Wigand.

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