Beim Nierenschutz ist Sartan nicht gleich Sartan

MAILAND (Rö). Nierenschutz gilt als Vorteil von Sartanen und ACE-Hemmern unter den Antihypertensiva. Jetzt zeigt sich: Sartan ist dabei offenbar nicht gleich Sartan. Telmisartan hat in einer Studie die Nieren besser geschützt als die Referenzsubstanz Losartan.

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Daten, die dies belegen, sind bei der Tagung der Europäischen Gesellschaft für Hypertonie in Mailand in Italien vorgestellt worden. 

Wie Dr. Ellen Burgess von der Universität von Calgary in Kanada berichtet hat, ist der Vorteil für Telmisartan in der Amadeo-Studie belegt worden. In der Studie waren Typ-2-Diabetiker behandelt worden, die bereits einen Nierenschaden hatten. Hauptergebnis: Nach einem Jahr wurde mit Telmisartan die Eiweiß-Ausscheidung im Urin um 29 Prozent reduziert, mit der Vergleichssubstanz Losartan waren es 20 Prozent. Dieser Unterschied sei signifikant, so Burgess bei einer Veranstaltung des Unternehmens Boehringer Ingelheim, das Telmisartan als Micardis® im Programm hat.

Und dies ist die Amadeo-Studie im Einzelnen: Eine randomisierte, doppelt-blinde Studie mit 860 Hypertonikern mit Blutdruckwerten höher als 130 zu 80 mmHg, die einen Typ-2-Diabetes und eine Nephropathie hatten. Die Patienten hatten nach Zufallsauswahl entweder 80 mg Telmisartan oder 100 mg Losartan bekommen. Nach Bedarf wurden noch antihypertensive Wirkstoffe aus anderen Klassen hinzugegeben: Hydrochlorothiazid oder Calcium-Antagonisten.

Beurteilt wurde der Therapieerfolg nach einem Jahr an der Eiweiß-Ausscheidung im Harn. Beim Blutdruck oder bei unerwünschten Wirkungen gab es keine Unterschiede zwischen den beiden Therapien.

Wissenschaftler sehen als mögliche Erklärung für den unterschiedlich ausgeprägten Effekt der Sartane beim Nierenschutz: Telmisartan schützt wegen der längeren Wirkung die Gefäße über 24 Stunden.

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