Transition

Berliner Programm als Vorbild

Transitionsmediziner wollen für chronisch Kranke einheitliche Strukturen in ganz Deutschland.

Von Roland Fath Veröffentlicht:

BERLIN. Bei vielen Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen verläuft der Übergang von der kinderärztlichen Versorgung in die Erwachsenenmedizin (Transition) bekanntlich nicht reibungslos und es drohen vermehrt Komplikationen.

Bundesweit einheitliche Transitionsprogramme sollen künftig den Übergang erleichtern.

Die 2012 gegründete Task Force Transition, die sich aus Mitgliedern der Deutschen Gesellschaften für Innere Medizin (DGIM), für Kinder- und Jugendmedizin sowie für Neurologie zusammensetzt, will krankheitsübergreifende einheitliche Transitionsprogramme für ganz Deutschland schaffen, berichtete Professor Britta Siegmund, Gastroenterologin an der Charité, bei einer Pressekonferenz der DGIM in Berlin.

Vorbildfunktion hat das Berliner Transitionsprogramm, das in Berlin und Brandenburg für Jugendliche mit Diabetes, Epilepsie, mit chronischen Nierenkrankheiten, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sowie rheumatologischen und onkologischen Erkrankungen bereits etabliert ist.

Einzelverträge zur Abrechnung der Kosten bestünden mit einigen gesetzlichen Krankenkassen wie TK und AOK Nordost, berichtete Siegmund, und das Modell sei auch bereits erfolgreich auf andere norddeutsche Bundesländer übertragen worden.

Chronisch kranke Kinder sollen möglichst ab dem Alter von 15 bis 16 Jahren über einen Zeitraum von zwei Jahren beim Übergang vom Kinderarzt zum Erwachsenenmediziner von einem speziell geschulten Team begleitet werden.

"Die wichtigste Funktion hat die Fallmanagerin", sagte Siegmund, die die Situation des jugendlichen Patienten sehr gut kennt. Kinderärzte müssen nach ihren Erfahrungen lernen loszulassen und Erwachsenenmediziner, sich besonders für die ersten Kontakte mit den jungen Patienten, mehr Zeit zu nehmen.

Chronische Erkrankungen bedeuten Einschränkungen für die Jugendlichen und bedürfen einer konsequenten dauerhaften Behandlung, erinnerte Siegmund. Holpert der Übergang in die Erwachsenenmedizin, drohen vermehrt Krankheitskomplikationen.

Die Bedeutung einer guten Transition verdeutlichen Daten zu 200 Jugendlichen mit CED aus Berlin und Brandenburg. Bei keinem Patienten wurden während der Transition Komplikationen registriert, berichtete Siegmund.

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