Besitz von Dopingpräparaten wird künftig Straftatbestand

NEU-ISENBURG (Smi). Nach monatelangem Streit haben sich die Koalitionsparteien auf eine Verschärfung der Anti-Doping-Bestimmungen in Deutschland verständigt. Das haben die sportpolitischen Sprecher der SPD- und CDU/CSU-Bundestagsfraktionen bestätigt.

Veröffentlicht:

Danach hat die Union ihren Widerstand gegen einen Besitzstraftatbestand aufgegeben. Geeinigt hat man sich auf eine Verschärfung des Arzneimittelgesetzes (Paragraph 6 a), womit ein eigenes Anti-Doping-Gesetz vorerst vom Tisch ist. Künftig soll der "Besitz nicht geringer Mengen" dopingrelevanter Präparate strafrechtlich geahndet werden, worunter vor allem Anabolika, Erythropoetin (EPO), Wachstumshormone, Insulin sowie Substanzen mit antiöstrogener Wirkung zu verstehen sind.

Durch die so genannte Besitzstrafbarkeit zielen die Koalitionsparteien vor allem auf die organisierte Kriminalität, die damit effektiver als bisher bekämpft werden könne. Sportler hingegen, die mit geringen Mengen verbotener Substanzen erwischt werden oder bei Dopingkontrollen auffallen, sollen weiterhin der Sportgerichtsbarkeit unterliegen.

Die bisherigen Strafvorschriften des Arzneimittelgesetzes hätten sich als "totes Recht" erwiesen, da der unmittelbare Anknüpfungspunkt strafrechtlicher Ermittlungen - der Besitz von Dopingmitteln - bislang zur Begründung eines Tatverdachts nicht ausreichte, so Klaus Riegert (CDU/CSU) und Dagmar Freitag (SPD). Dies werde sich nun ändern.

Mehr zum Thema

Neuropathie vermeiden

Muskeltraining beugt Nervenschäden durch Chemotherapie vor

Raus aus dem Sessel

Bewegung im Alter beugt Herzschwäche vor

Übersichtsarbeit

Mit der Kraft des Geistes gegen Fibromyalgie?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Zehn Pilotpraxen erproben Zukunftsplan

„HÄPPI“-Konzept: Auf dem Weg zur Hausarztpraxis 2.0

Lesetipps
Die vestibuläre Migräne ist die häufigste Schwindelerkrankung der 20- bis 50-Jährigen. Die Betroffenen werden häufig nicht ernst genommen. Auf dem Schmerzkongress werden diagnostische und therapeutische Möglichkeiten diskutiert.

© vectorfusionart / stock.adobe.com

Schmerzkongress

Deutscher Schmerzkongress 2024: Das sind die Highlights