Genomweite Assoziationsstudie

"Bildungsgene" entdeckt

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MÜNSTER. Bestimmt die Genetik den Bildungserfolg mit? Forscher einer internationalen Studie haben einen direkten Zusammenhang zwischen Bildungsniveau und Genvarianten nachgewiesen, teilt die Uni Münster mit.

Einen Anlass zu Fatalismus lieferten die Ergebnisse aber nicht: Der positive Effekt jeder der drei vom Wildtyp abweichenden Genvarianten, die mit dem Bildungserfolg zusammenhängen, sei sehr klein und entspreche jeweils nur rund einem Monat längerer Schulbildung (Science 2013; online 30. Mai).

Es handelt sich um genomweite Assoziationsstudien mit 126.559 Individuen. In der internationalen Studie wurde zunächst nach statistischen Zusammenhängen zwischen Genvarianten der Teilnehmer und ihrem Bildungserfolg gesucht. Bildung wurde dabei durch zwei Variablen erhoben, zum einen durch die Zahl der Schuljahre und andererseits durch einen erreichten Hochschulabschluss.

Ergebnisse im zweiten Schritt unabhängig bestätigt

Insgesamt umfassten die 42 Studien der ersten Analysephase mehr als 100.000 Menschen, von denen 95 Prozent 30 Jahre und älter waren. Durchschnittlich hatten die untersuchten Personen 13,3 Jahre des Bildungserwerbs hinter sich und 23,1 Prozent hatten einen Hochschulabschluss.

Variationen an zwei Stellen im genetischen Code hingen signifikant mit dem Erreichen eines Hochschulabschlusses zusammen, bei einer anderen genetischen Variante bestand ein signifikanter Zusammenhang mit den Schuljahren. Dieser war unabhängig vom Geschlecht oder von der Herkunft aus bestimmten Regionen.

Die Ergebnisse wurden in einem zweiten Analyseschritt an 25.000 Teilnehmern aus weiteren zwölf Studien unabhängig bestätigt. (eb)

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