Diabetiker ohne Insulin-Therapie

Blutzucker-Selbstkontrolle ist wichtig

Die Blutzucker-Selbstkontrolle ist grundsätzlich bei der Insulintherapie wichtig. Aber auch Typ-2-Diabetiker ohne Insulinbehandlung sollten gelegentlich ihren Blutzucker messen.

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Für Typ-2-Diabetiker ohne Insulin-Therapie ist die Verordnung von Blutzucker-Messstreifen stark eingeschränkt. Aber auch diese Patientengruppe kann die Selbstmessung dabei unterstützen, Hypo- und Hyperglykämien zu vermeiden.

Anhand von ermittelten Blutzucker-Trends können sie zudem ihren Lebensstil optimieren. Teststreifen dürfen für sie aber nur in besonderen Fällen zulasten der GKV verordnet werden.

Ob ein solcher vorliegt, liegt im Ermessen des Arztes. Er darf nach einem GBA-Beschluss maximal 50 Teststreifen pro Behandlungssituation verschreiben.

Fachgesellschaften wie die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft (AkDÄ), die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (DEGAM) und die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) haben im Jahr 2013 die Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) Therapie des Typ-2-Diabetes um eine Liste klinischer Situationen ergänzt, in denen auch bei Patienten ohne Insulin-Therapie "Plasmaglukosemessungen, gegebenenfalls als Selbstmessung (SMBG), notwendig oder passager notwendig sein können":

 Stadium: In der Einstellphase bei neu diagnostiziertem Diabetes.

 Verlauf: Bei labiler Stoffwechsellage mit häufigen Hypoglykämien sollte vor Mahlzeiten gemessen werden, solange bis das Therapieziel erreicht ist. Auch bei Therapieeskalation oder beim Rückgang von Insulin auf orale Antidiabetika können vorübergehend mehr Messungen nötig sein.

Zusätzliche Erkrankungen/Interventionen: Hierzu zählen laut NVL schwere Infektionen, geplante Operationen sowie Erkrankungen, die akute Veränderungen der Ernährung mit sich bringen (etwa Durchfall, Erbrechen), aber auch psychische Erkrankungen, sofern sie die Zuverlässigkeit der Medikamenteneinnahme gefährden.

Sport kann ebenfalls eine Indikation sein, und zwar dann, wenn dabei unter Antidiabetika mit Hypoglykämiepotenzial Symptome einer Unterzuckerung aufgetreten sind.

Diabetestherapie: Bei oralen Antidiabetika mit Unterzuckerungsgefahr, also Sulfonylharnstoffen, wird zu Gelegenheitsmessungen geraten.

Die sind in bestimmten Gefahrensituationen besonders wichtig, etwa vor längeren Autofahrten oder bei Berufskraftfahrern. Intensivierte Insulintherapien und Insulinpumpentherapien erfordern dagegen regelmäßige Messungen - vor jeder Mahlzeit und gelegentlich nachts. (bs/eis)

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