Neues Verfahren

Cardioband repariert undichte Herzklappe

Für Patienten mit undichter Mitralklappe, für die eine Operation unter Einsatz der Herzlungenmaschine zu risikoreich ist, gibt es eine schonende Alternative.

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BONN. Bei einem neuen Verfahren zum Verschluss von Herzklappen wird per Katheter ein Cardioband aus Kunststoff über die Leistenvene bis zum rechten Herzen gebracht. Über die Vorhofscheidewand geht es in den linken Vorhof.

Dann werde das Band am Mitralklappenring mit etwa zehn kleinen Schrauben in Form eines Halbmondes im Bindegewebe befestigt, wird in einer Mitteilung des Universitätsklinikums Bonn erläutert.

Dabei komme es darauf an, das künstliche Band exakt zu platzieren. Durch Zug an einem Draht, der wie eine Wäscheleine um das Band gewunden ist, wird die Öffnung der Mitralklappe verkleinert, bis sich die Klappensegel wieder treffen. Dann verankern die Kardiologen die Enden. Der künstliche Klappenring wächst mit der Zeit ein.

Die Resultate seien gut, die Patienten erholten sich schnell, so das Universitätsklinikum Bonn, das mit sechs europäischen Zentren an einer Studie beteiligt ist.

Beim Standard-Verfahren wird auf den Mitralklappenring ein Annuloplastie-Ring genäht und dann bis zur ursprünglichen Öffnung zusammengezogen. Demgegenüber bringe das neue Verfahren erhebliche Vorteile für ausgewählte Patienten.

So kann auf die Herz-Lungen-Maschine verzichtet werden, die bei einer Operation ja die Arbeit des ruhiggestellten Herzens übernimmt. Das belastet bekanntlich gerade ältere Patienten mit sehr schlechtem Allgemeinzustand und kann unter Umständen zum Tode führen.

Zudem wird die Größe des Cardiobandes im Unterschied zum chirurgischen Eingriff am schlagenden Herzen auf den Millimeter genau eingestellt. Man könne direkt sehen, ob die Klappe wieder richtig schließt.

Weltweit profitierten bisher 32 Patienten von dieser neuartigen Technik - davon sieben in Bonn. (eb)

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