WHO

Cholera-Ausbruch in Haiti

In Haiti hat sich ein Cholera-Ausbruch auf alle Landesteile ausgebreitet. Zudem sind auch Cholera-Fälle in der Dominikanischen Republik gemeldet worden. Die WHO schätzt das Gesamtrisiko auf Hispaniola sehr hoch ein.

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Genf. Die WHO teilt heute mit, dass der Cholera-Ausbruch, der erstmals am 2. Oktober 2022 gemeldet wurde, sich auf alle Landesteile ausgebreitet habe.

Zwischen dem 2. Oktober und dem 6. Dezember 2022 meldete das haitianische Ministerium für öffentliche Gesundheit und Bevölkerung aus allen zehn Departements des Landes insgesamt 13.672 Cholera-Verdachtsfälle, darunter 283 Todesfälle (die Sterblichkeitsrate liegt bei 2,05 %), heißt es in der Mitteilung weiter. 86 Prozent (n=11.751) aller gemeldeten Fälle wurden im Krankenhaus behandelt. Von den 13.672 gemeldeten Cholera-Verdachtsfällen sind 59 Prozent männlich, und die am meisten betroffenen Altersgruppen sind Kinder im Alter von 1 bis 4 Jahren (19 %), gefolgt von 20 bis 29 Jahren (15 %) und 30 bis 39 Jahren (15 %). Insgesamt sind 1193 bestätigte Fälle gemeldet worden.

Darüber hinaus meldete das Gesundheitsministerium der Dominikanischen Republik bis zum 21. November 2022 zwei bestätigte importierte Cholera-Fälle, beide aus Haiti.

Der aktuelle Ausbruch findet auch vor dem Hintergrund einer komplexen humanitären Krise statt, die die Belastung durch die Krankheit verschärft und die Reaktionsmaßnahmen behindert. Daher schätze die WHO das Gesamtrisiko für diesen Ausbruch auf Hispaniola wird aus folgenden Gründen als sehr hoch ein. Jedoch empfehle die WHO auf der Grundlage der derzeit verfügbaren Informationen keine Einschränkungen des internationalen Reise- oder Handelsverkehrs nach oder von Hispaniola.

Reaktion des öffentlichen Gesundheitswesens

Das haitianische Ministerium für öffentliche Gesundheit (MSPP), die WHO und andere Partner führen verschiedene Notfallmaßnahmen, unter anderem:

  • Die WHO unterstützt das MSPP bei der Stärkung der epidemiologischen Überwachung und der Laborkapazitäten. In den Departements Centre und Ouest wurden Krankenschwestern und Probenentnahmeteams für die Durchführung von Schnelldiagnosetests geschult.
  • Die WHO unterstützt die Dominikanische Republik auch dabei, ihre Kapazitäten zur Erkennung von Cholera-Ausbrüchen und/oder importierten Cholera-Fällen in ihrem Hoheitsgebiet zu stärken und darauf zu reagieren.
  • Die WHO versorgt die Gesundheitsdirektionen in allen zehn Departements weiterhin auf dem Land- und Luftweg mit lebenswichtigen Arzneimitteln und medizinischen Hilfsgütern.
  • Die Gesundheitsbeamten der Departements wurden in der Bekämpfung von Cholera-Ausbrüchen auf Gemeindeebene geschult.
  • Es wurde eine Untersuchung der WASH-Bedingungen (Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene) in den Cholera-Hotspots durchgeführt.
  • Die WHO entwickelte in Abstimmung mit UNICEF und der Kommunikationsabteilung des MSPP eine Kommunikationsstrategie zur Unterstützung der Cholera-Impfkampagne. (eb)
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