Chronisch kranke Kinder besser verarzten

BERLIN (wul). Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen, Behinderungen oder Entwicklungsstörungen werden in Deutschland nach wie vor stigmatisiert und ausgegrenzt.

Veröffentlicht:

"Die Gebote der Integration sind noch nicht erfüllt, von Partizipation ganz zu schweigen", kritisierte der Bundesvorsitzende des Kindernetzwerkes, Professor Hubertus von Voß, anlässlich des 20. Jubiläums des Kindernetzwerkes.

Trotz vieler Erfolge wie beispielsweise einer Datenbank mit über 80.000 Kontaktadressen von Ärzten, Fachkliniken, Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen sowie zunehmenden Bewusstseins für spezielle Bedürfnisse chronisch kranker Kinder bestehe nach wie vor Handlungsbedarf.

"Den Aufbau einer kindgerechten Pflegebegutachtung haben wir noch nicht erreichen können", bedauerte Bundesgeschäftsführer Raimund Schmid.

Der Vorsitzende Voß forderte deshalb, dass bei den Verhandlungen zum neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff die Betreuung und Förderung von Kindern und Jugendlichen einbezogen wird.

"Was für Menschen mit Demenz gelten soll, muss auch für Kinder und Jugendliche zutreffen", sagte er. Ein neues Pflegegesetz wird seiner Ansicht nach zu einer Nagelprobe, ob Kinderrechte geachtet werden.

Zwei Millionen Kinder in Deutschland betroffen

Voß appellierte auch an Kinder- und Jugendärzte, ein Gespür dafür zu entwickeln, wann sie ihre Patienten an Spezialisten oder an Kompetenzzentren überweisen müssen.

"Das Kindernetzwerk tritt seit zwei Jahrzehnten dafür ein, dass Patienten mit dem Verdacht auf komplexe Krankheiten schneller solche Zentren erreichen und Odysseen auf der Suche nach Kompetenz verkürzt werden", sagte Voß.

In Deutschland sind mehr als zwei Millionen Kinder von chronischen Erkrankungen, Behinderungen oder Entwicklungsstörungen betroffen.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

© Olia / Generated with AI / stock.adobe.com

Neurologische Entwicklungsstörung

Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Acadia Pharmaceuticals (Germany) GmbH, München
Abb. 1: Phenylketonurie – Phenylalanin-Zielwerte und Monitoring während der Lebensphasen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [2, 3]

Enzymersatztherapie der Phenylketonurie

Pegvaliase: anhaltendes Ansprechen, flexiblere Ernährung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: BioMarin Deutschland GmbH, Kronberg am Taunus
Abb. 1: Studie VISION-DMD: motorische Funktion TTSTAND-Geschwindigkeit unter Vamorolon 6mg/kg/Tag im Vergleich zu Placebo (erstellt nach [13])

© [M] Springer Medizin Verlag GmbH; Santhera Germany GmbH

Therapie der Duchenne-Muskeldystrophie mit Kortikosteroiden über alle Altersstufen

Grundlagen und Real-World-Erfahrungen mit Vamorolon

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Santhera Germany GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung