Brustkrebs

Claudia von Schilling-Preis verliehen

Veröffentlicht:

HANNOVER. Die Claudia von Schilling Stiftung mit Sitz in Hannover zeichnet alljährlich herausragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Brustkrebsheilkunde und der dazugehörenden Grundlagenforschung aus.

Den mit 20.000 Euro dotierten Claudia von Schilling-Preis erhielt in diesem Jahr Professor Thorsten Kühn, teilt die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) mit.

Der Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Klinikums Esslingen hat SENTINA geleitet, eine der größten Studien zur Verbesserung der Operationsverfahren bei Brustkrebs.

"Wir konnten zeigen, dass es bei Brustkrebs im fortgeschritten Stadium — ebenso wie bei Brustkrebs im frühen Stadium — möglich, sinnvoll und schonender sein kann, den Wächterlymphknoten anstelle der Lymphknoten aus der Achselhöhle zu entfernen", wird Kühn zitiert.

Dies sei dann der Fall, wenn die Lymphknoten nicht tastbar sind oder während des Ultraschalls als nicht-verdächtig eingestuft werden.Die Wächterlymphknoten-Entfernung sollte vor der Chemotherapie durchgeführt werden.

Diese finde vor der Operation statt, weil sie die Chance auf Brusterhaltung erhöht. Wenn jedoch eine größere, bereits tastbare Lymphknotenmetastase vorliegt, müssten nach der Chemotherapie alle Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt werden — so das Ergebnis von Kühns Forschung.

An der Studie nahmen mehr als 100 Kliniken und 1700 Patientinnen aus Deutschland und Österreich teil, heißt es in einer Mitteilung der MMH. Sie trugen dazu bei, die Radikalität der Operation bei vielen Patientinnen und somit Schwellungen und Einschränkungen im Schulter-Arm-Bereich reduzieren zu können.

Die Studie zeige auch, welche Patientinnen weiterhin von ausgedehnteren Operationen profitieren und sie habe zur Anpassung der Leitlinie für das Mammakarzinom der Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Onkologie im Jahr 2014 geführt. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Daten aus Europa

Brustkrebs bei jungen Frauen wächst aggressiver

Sie fragen – Experten antworten

Nach Brustkrebs gegen COVID und Influenza gleichzeitig impfen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überbehandlung mit Folgen

Schilddrüsenhormone: Zu viel L-Thyroxin bringt Knochen in Gefahr

Sie fragen – Experten antworten

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?

Lesetipps
Bei Leberzirrhose liegt das Risiko für eine Dekompensation im ersten Jahr nach Diagnosestellung bei bis zu 30 Prozent; eine der häufigsten Formen der Dekompensation, Aszites, entwickelt sich im Laufe des Lebens bei bis zu 40 Prozent der Personen mit Leberzirrhose.

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Studie mit über 10.000 Personen

Leberzirrhose: Niedrigere Komplikationsrate unter SGLT-2-Inhibitoren

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick