WHO

Das Trachom ist weltweit auf dem Rückzug

Die WHO meldet Erfolge bei der Elimination von Augeninfektionen mit Chlamydia trachomatis.

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GENF. Die Zahl der von einem Trachom bedrohten Menschen ist binnen 17 Jahren weltweit von 1,5 Milliarden (2002) auf 142 Millionen (2019) zurückgegangen und damit um 91 Prozent. Das berichtet die „WHO Alliance for the Global Elimination of Trachoma by 2020“ (GET2020).

In dieser Zeit habe sich auch die Zahl der Patienten, die wegen Trichiasis zum Schutz ihres Augenlichts chirurgisch versorgt werden mussten, von 7,6 auf 2,5 Million reduzieren lassen: ein Rückgang von 68 Prozent.

„Damit wurde die Augengesundheit der weltweit ärmsten Menschen deutlich verbessert“, betont Dr. Mwelecele Ntuli Malecela in einer Mitteilung der WHO.

„Die Erfolge wurden möglich durch das großzügig gespendete Antibiotikum Azithromycin, einem engagierten Spender-Netzwerk für die Finanzen sowie hunderttausender medizinischer Helfer in betroffenen Regionen“, so der Direktor der WHO-Abteilung für die Kontrolle vernachlässigter Tropenkrankheiten in der Mitteilung.

Das Trachom kommt weltweit aber immer noch in 44 Ländern vor, und es gibt 1,9 Millionen Menschen mit beeinträchtigter Sehkraft durch die Infektion. Entscheidend für die Erfolge war die sogenannte SAFE-Strategie. Das Akronym steht für Chirurgie („surgery“) bei Trichiasis, Antibiotika gegen die Infektion, Gesichtshygiene („facial hygiene“) und Umweltmaßnahmen („environmental measures“) gegen die Übertragung von Chlamydia trachomatis.

Allein im Jahr 2018 wurden weltweit in 782 Regionen 146.112 Betroffene mit Trichiasis behandelt und fast 90 Millionen Infizierte mit Antibiotika versorgt. Seit 2011 wurde in acht Ländern das Trachom eliminiert.

Den Maßnahmen liegt zudem die größte Kartierung der von den Infektionen bedrohten Regionen zugrunde (Global Trachoma Mapping Project 2012–2016). Weitere Daten aus den Tropen haben zudem in betroffenen Ländern über 1500 international standardisierte PrävalenzErhebungen ermöglicht. (eis)

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