Forschung in der Praxis

Daten sammeln für eine bessere Versorgung

Gastroenterologen betonen die Bedeutung der Forschung im niedergelassenen Bereich.

Veröffentlicht:

ULM. Um die Prävention, Früherkennung und Therapie bei gastroenterologischen Erkrankungen weiterzuentwickeln, ist es unerlässlich, in Praxen Therapieverläufe zu dokumentieren, betont der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands (bng).

„Als Berufsverband sehen wir eine wichtige Aufgabe darin, die Versorgungsforschung im ambulanten Bereich zu unterstützen, zu organisieren und zu koordinieren“, so Verbandssprecherin Dr. Dagmar Mainz in der bng-Mitteilung. „Die Vielzahl der Forschungsergebnisse von niedergelassenen Kollegen, die auch auf internationalen Kongressen Beachtung finden, zeigt, dass wir in Deutschland auf einem guten Weg sind.“

Ein Beispiel ist die Therapie von Patienten mit primär biliärer Cholangitis (PBC). Die in der Regel Frauen betreffende Erkrankung ist zwar selten, aber nicht heilbar, erinnert der bng. Im Endstadium führt sie zu Leberversagen. Es gibt eine medikamentöse Standardtherapie, die den Krankheitsverlauf verzögern und in seinen Folgen abschwächen kann. Darüber hinaus gibt es medikamentöse Alternativen, wenn die Standardtherapie nicht greift. Verlässliche Daten zum langfristigen Behandlungserfolg und zur Prognose bei Patienten in Deutschland seien allerdings kaum zu finden.

Dr. Dietrich Hüppe vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte habe deshalb Daten von mehr als 200 Patienten einer Herner Schwerpunktpraxis aus den letzten 25 Jahren erhoben und ausgewertet. Das wichtigste Ergebnis so Hüppe: „Die Prognose der Erkrankung ist günstig. Nur 0.3 Prozent der Erkrankten entwickeln pro Jahr unter Standardtherapie eine Leberzirrhose.“

Er konnte darüber hinaus dokumentieren, welche Kriterien trotz Standardtherapie auf eine ungünstige Prognose hinweisen. Mit diesem Wissen können Ärzte besser entscheiden, wann eine zusätzliche Behandlung mit anderen Medikamenten erforderlich ist. (eb/grz)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus