Demenzausschluß per Uhrtest

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TRIER (mal). Einem sekundären dementiellen Syndrom, also Demenz-Symptomen mit behebbarer Ursache, liegt am häufigsten eine depressive Episode zugrunde. Ein nur wenige Minuten dauernder Test kann hier die Differentialdiagnostik in der Praxis unterstützen.

Darauf hat Privatdozent Dr. Rainer Hellweg von der Charité in Berlin bei einer Fortbildungsveranstaltung in Trier hingewiesen. Als Möglichkeit, den Verdacht auf eine depressive Störung als Ursache kognitiver Störungen in der Praxis zu verstärken, nannte Hellweg den Uhrentest.

Bei diesem Test werden Patienten gebeten, in einen Kreis das Ziffernblatt einer Uhr sowie Uhrzeiger einzuzeichnen, die die Uhrzeit "10 nach 11" anzeigen. Die Auswertung erfolgt nach einer vorgegebenen Anleitung, wobei unter anderem die Anordnung der Ziffern im Kreis und natürlich auch die Stellung der gezeichneten Uhrzeiger berücksichtigt werden. Wichtig ist auch, die Patienten zu beobachten, etwa wann sie beim Zeichnen zögern.

Da der Uhrentest ohne Zeitlimit gemacht wird, würden Patienten mit kognitiven Störungen wegen einer depressiven Episode die Aufgabe ähnlich gut lösen wie gesunde Personen, so Hellweg bei der von Merz unterstützten Veranstaltung, die die Akademie für Ärztliche Fortbildung in Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit der Bezirksärztekammer Trier und der KV Trier organisiert hatte. Patienten mit primärer Demenz schneiden beim Uhrentest deutlich schlechter ab.

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