Impfung

Den meisten Patienten mit Immunschwäche fehlt der Pneumokokken-Schutz

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BERLIN.Obwohl allen immungeschwächten Patienten in Deutschland die Pneumokokken-Impfung empfohlen wird, hat nur ein winziger Teil von ihnen den Schutz. Das hat eine von Pfizer beauftragte retrospektive Kohortenstudie ergeben. Forscher des Wissenschaftlichen Instituts für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung (WIG2) haben dabei die Impfraten von 200.000 GKV-Patienten mit Immunschwäche aus den Jahren 2013 oder 2014 ermittelt, berichtet das Unternehmen in einer Mitteilung.

Die Daten stammen aus dem InGef-Forschungsregister des Instituts für angewandte Gesundheitsforschung Berlins. Auffällig sind die Ergebnisse der Subgruppen-Analyse: Nur 4,7 Prozent Krebspatienten waren danach gegen Pneumokokken geimpft, gefolgt von Patienten mit chronisch Nierenleiden (5,7 Prozent), HIV-Patienten (9,9 Prozent) und Patienten unter immunsuppressiver Therapie bei Rheumatoider Arthritis (11,5 Prozent). Diese Patientengruppen haben ein erhöhtes Risiko für schwere Pneumonien. Das Risiko ist nach Studiendaten bei rheumatischen Erkrankungen 2,6-fach erhöht, bei Krebserkrankungen 3,5-fach, bei HIV-Infektionen 3,6-fach und bei Niereninsuffizienz 5,4-fach.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für Patienten mit Immunsuppression eine sequenzielle Pneumokokken-Impfung mit dem 13-valenten Konjugatimpfstoff (PCV13), gefolgt vom 23-valenten Polysaccharidimpfstoff (PPSV23). (eb/eis)

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Kommentare
Dr. Patricia Klein 28.02.201809:58 Uhr

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