Projekt MOON

Diagnose von Alzheimer durchs Auge?

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JENA. Wird es künftig möglich sein, Krankheiten wie Alzheimer durch einen einfachen "Augenscan" zu diagnostizieren? Dafür geeignete Technologien werden im Rahmen des Projekts MOON (multimodale optische Diagnostik für altersbedingte Erkrankungen des Auges und des Zentralnervensystems) erforscht, an dem unter anderen Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) in Jena beteiligt sind.

Die Projektpartner aus Deutschland, Österreich, Frankreich und den Niederlanden wollen altersbedingte ZNS-Erkrankungen anhand von strukturellen und molekularen Gewebeveränderungen der Netzhaut diagnostizieren, teilt das Leibniz-IPHT mit. Dazu setzen sie auf eine Kombination aus mehreren sich ergänzenden optischen Methoden, die detaillierte Informationen über den Zustand des Gewebes liefern.

"Wir wollen die markierungsfreie, molekular empfindliche Raman-Spektroskopie zur Detektion von krankheitsspezifischen Biomarkern mit der Optischen Kohärenztomografie (OCT) kombinieren, welche in sehr kurzer Zeit hochaufgelöste Bilder aus allen Schichten der Netzhaut liefert," wird Professor Jürgen Popp, Leibniz-Direktor des IPHT, in der Mitteilung zitiert.

"Auf diese Weise lassen sich hochaufgelöste Daten über die Struktur der Netzhaut und Informationen über ihre molekulare Zusammensetzung erhalten, was einen entscheidenden Vorteil gegenüber bisherigen Methoden darstellt", so Popp. Anhand der Daten wollen Mediziner künftig eine umfassendere und eindeutige Diagnose der Erkrankungen stellen.

"Je früher wir neurodegenerative Erkrankungen erkennen, desto besser sind die Behandlungschancen für den Patienten," so Professor Rainer Leitgeb, von der Medizinischen Universität Wien (MUW) und Koordinator des Projekts. (eb)

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