Dicke Gelenke: Ist es Rheumatoide Arthritis?

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WIESBADEN (hub). Seit acht Wochen hat die Patientin - eine 35-jährige Lehrerin - zwei geschwollene PIP-Gelenke, der Rheumafaktor ist leicht erhöht, die BSG deutlich. "Liegt gesichert eine Rheumatoide Arthritis vor?", fragte Professor Klaus Krüger das Auditorium.

Gut zehn Prozent bejahten dies per TED. Krüger stellte daraufhin die neuen RA-Klassifikationskriterien der US-amerikanischen und europäischen Rheumaligen vor. Danach gibt es ein Punktesystem, ab sechs Punkten liegt eine RA vor.

Im Falle der Lehrerin sind das: ein bis drei geschwollene Gelenke, macht 2 Punkte; niedrig-positiver Rheumafaktor, macht 2 Punkte; anormale BSG (oder CRP), macht 1 Punkt und die Dauer von sechs oder mehr Wochen, macht auch 1 Punkt; zusammen also 6 Punkte. Die RA gilt als gesichert.

Der Rheumatologe präsentierte dann seinen zweiten Fall: Eine Kindergärtnerin mit diversen geschwollenen Hand- und Fingergelenken. Sie kommt insgesamt auf 9 Punkte. Der TED ergibt: Gut 70 Prozent setzen jetzt auf eine RA. Reingelegt!

Krüger ergänzte die Kriterien: Denn der Punktescore gilt erst dann, wenn eine Synovitis gesichert ist - das war sie - und vor allen, wenn eine Differenzialdiagnose ausgeschlossen ist. Das war hier nicht gegeben. Die Kindergärtnerin hatte sich nämlich mit Ringelröteln angesteckt und eine Parvovirus-Arthritis entwickelt - nach drei Monaten war sie spontan geheilt.

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