Die Adipositas-Chirurgie bewährt sich in der Praxis

FULDA (eis). Bei schwer adipösen Diabetikern mit Magenbypass lässt sich schon kurz nach der Op Insulin stark reduzieren - ohne dass sie auch nur ein Kilo Gewicht verloren haben. Die meisten Patienten brauchen später überhaupt kein Insulin und keine Antidiabetika mehr, berichtet die neu gegründete Expertengruppe Metabolische Chirurgie.

Veröffentlicht:
Minimalinvasiver Einsatz eines Magenbands.

Minimalinvasiver Einsatz eines Magenbands.

© Carsten Kattau / fotolia.com

Die Gruppe will die Chancen und Risiken der operativen Eingriffe in Deutschland bekannt machen. "Man darf die Verfahren nicht idealisieren", sagte Dr. Jörg Simon von der Organisation zur "Ärzte Zeitung". Die Behandlung ist Patienten mit morbider Adipositas (BMI über 40) oder Patienten mit BMI über 35 und Begleiterkrankungen vorbehalten. Solche Patienten haben nur geringe Chancen, mit herkömmlichen Methoden dauerhaft Gewicht zu verlieren.

Die Erfolge der Eingriffe seien eindrucksvoll, so der Diabetologe aus Fulda, der Patienten nach Adipositas-Chirurgie betreut. Außer dem massiven Gewichtsverlust komme es bei über 80 Prozent der Behandelten zu einer Remission des Diabetes, die nach Studiendaten über viele Jahre anhalte. "Die Operation ist jedoch nur ein Mosaikstein in einem multimodalen Behandlungskonzept", sagte Simon. Zur Nachsorge gehört eine komplett umgestellte Ernährung und die Substitution von Vitaminen und Mineralien. Wegen Essstörungen ist zudem häufig eine psychologische Betreuung nötig. In einer Studie will die Expertengruppe in Kooperation mit der AOK Hessen jetzt die Kosteneffektivität der Therapie überprüfen.

Lesen Sie dazu auch: "Op für Patienten mit dem Rücken zur Wand"

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung