Drastischer Rückgang der Latex-Allergien

OSNABRÜCK (mal). Konsequente Prävention bringt Erfolg. Das bestätigen jetzt deutsche Forscher eindrucksvoll: Innerhalb von sechs Jahren ist in Deutschland die Inzidenz von Latex-Allergien gesunken - bei Ärzten und anderen in medizinischen Bereichen Tätigen um 80 Prozent.

Veröffentlicht:

Zur Erinnerung: In den 90er Jahren stieg mit dem immer häufigeren Gebrauch von Latex-Handschuhen zum Schutz vor Virus-Infekten die Rate der an die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) gemeldeten Verdachtsfälle von Latex-Allergien.

Der Grund dafür war weniger das Latex selbst als der speziell behandelte Maisstärkepuder, mit dem die Handschuhe versehen sind, um ein Zusammenkleben zu verhindern. Er "saugt wie ein Schwamm Latex-Allergene aus dem Handschuh" und verstärkt so die Allergen-Präsentation, sagte Privatdozent Dr. Henning Allmers von der Uni Osnabrück zur "Ärzte Zeitung". Außer zu Hautallergien kann der Kontakt mit dem Puder - beim Einatmen - auch zu Asthma führen.

Mit einer Präventionskampagne der BGW 1997 und 1998 und der seit 1998 geltenden Austauschpflicht für gepuderte Latex-Handschuhe wendete sich das Blatt. So seien zum Beispiel schon 1998 zum ersten Mal mehr ungepuderte als gepuderte unsterile Latex-Untersuchungshandschuhe verkauft worden, so Allmers und seine Kollegen (J Allergy Clin Immunol 114, 2004, 347).

Parallel dazu sei die Zahl der jährlich der BGW gemeldeten Verdachtsfälle von Latex-Allergien von 1998 bis 2002 um 80 Prozent gesunken. Nach Daten des Hauptverbands der gewerblichen Berufsgenossenschaften wurden bei etwa 1,8 Millionen bei der BGW versicherten Mitarbeitern im Gesundheitswesen 1998 noch 1262 Erkrankungen gemeldet, 2003 nur noch 228.

Mehr zum Thema

Kommentar zu Allergenbelastung

Wenn der Bauernhof-Effekt zum Stall-Luftschloss wird

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

Wie Ärzte in Stresssituationen richtig reagieren können

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Lesetipps
Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“