Ein Dopamin-Agonist ist bald in einem Pflaster verfügbar

WIESBADEN (sko). Mit Rotigotin ist bald eine Dopamin-Agonist als Pflaster verfügbar. Mit dem Pflaster wird eine kontinuierliche dopaminerge Therapie nun sehr einfach möglich.

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Patienten mit fortgeschrittener Parkinson-Erkrankung brauchen oft eine kontinuierliche dopaminerge Therapie, um die Beweglichkeit zu erhalten - eine orale Therapie mit starken Wirkspiegel-Schwankungen genügt dann oft nicht mehr.

Dazu gibt es bisher nur wenige Möglichkeiten. So nannte Professor Ulrich Wüllner aus Bonn beim Neurologenkongreß in Wiesbaden eine subkutanen Infusionstherapie mit einer Apomorphin-Pumpe.

Der nicht-schmerzstillende und nicht-euphorisierende Morphinabkömmling könne bei kontinuierlicher s.c.-Infusion Motorfluktuationen wirksam reduzieren, sagte Wüllner bei einem Symposium des Unternehmens Schwarz Pharma. Als weitere Option nannte er die enterale Applikation von L-Dopa über eine PEG-(perkutane, endoskopische Gastrostomie)-Sonde.

"Doch der invasive Eingriff und der hohe pflegerische Aufwand erfordern bei dieser Behandlung eine sehr strenge Indikationsstellung", sagte der Neurologe.

Eine einfache, gut verträgliche und sichere Alternative sei die Therapie mit einem Rotigotin-Pflaster, das voraussichtlich Frühjahr nächsten Jahres erhältlich sein wird. Der Dopamin-Agonist ist speziell für die transdermale Parkinsontherapie entwickelt worden.

In einer Studie mit 240 Patienten hat Rotigotin zu einem deutlichen Rückgang der Parkinson-Symptome geführt. Die Patienten erhielten täglich ein Placebo-Pflaster oder ein Pflaster mit vier bis 18 mg Rotigotin.

Nach elf Wochen Verum-Therapie waren die Symptome, gemessen mit der Parkinson-Skala UPDRS, im Vergleich zu Placebo signifikant zurückgegangen. Mit der stärksten Dosierung sank der Wert um über fünf Punkte, mit Placebo wurde nach elf Wochen hingegen keine Verbesserung registriert.

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