Kommentar zur Studie mit Krebsüberlebenden

Ein Herz für KHK-Risiken

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Es ist wie bei HIV-Infizierten: Auch bei vielen Patienten nach einer Krebserkrankung ist die Gefahr größer, Jahre später an den Folgen kardiovaskulärer Ereignisse zu sterben als etwa an einem Rezidiv.

Umso wichtiger ist es, in der Nachsorge nicht nur vorrangig nach Zeichen eines Wiederaufflammens der Krebserkrankung zu fahnden, sondern die Patienten auch nach KHK-Risikofaktoren abzuklopfen. Ist der Patient vielleicht zu dick? Was macht der Blutdruck? Wie steht es um die Ernährungsgewohnheiten? Gibt es ein Diabetesrisiko?

Aber zum Beispiel bei Darmkrebs wird beim Facharzt vor allem in den ersten fünf Jahren das besondere Augenmerk auf Anamnese und körperliche Untersuchung, Tumormarker, Darmspiegelung, Ultraschall des Bauchraums und die Spiegelung des Mastdarms gelegt. Wenig Raum bleibt da schon rein zeitlich gesehen für anderes.

Die Nachsorgetermine sollten daher Patienten dazu nutzen, ihrem Onkologen oder danach dem Hausarzt wichtige Aspekte über ihre körperliche Verfassung zu erzählen und sich entsprechende Fragen zu überlegen. Und umgekehrt hat der Hausarzt die Gelegenheit, auch die Herzgesundheit des Patienten genauer in Augenschein zu nehmen. Damit vor lauter Krebsdiagnostik die KHK-Risikofaktoren nicht aus den Augen verloren werden.

Lesen Sie dazu auch: Mehr Prävention nötig: Krebsüberlebende näher am Herzinfarkt

Mehr zum Thema

Beratungsverfahren eingeleitet

G-BA: Zwei neue Datenerhebungen zu Orphans

Nicht kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC)

Effektive Senkung des Risikos für Hirnmetastasen bei EGFR-mutiertem NSCLC

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Verbändeanhörung im Ministerium

Lauterbach will mit Klinikreform endlich ins Kabinett

Lesetipps
Die Allianz Chronisch Seltener Erkrankungen warnt, die geplante Klinikreform bilde die besondere Situation für die Behandlung von Menschen mit seltenen Erkrankungen nicht ausreichend ab.

© Frank Molter / dpa

Sieben-Punkte-Papier mit Forderungen

ACHSE beklagt: Seltene Erkrankungen bei Klinikreform nicht berücksichtigt