Eine Hepatitis-A-Impfung nach Viruskontakt verhindert Infektion

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG (eis). Haben Menschen Kontakt zu einem Hepatitis-A-Kranken, dann sollten sie geimpft werden und nur in Ausnahmen Immunglobuline bekommen. Das rät die Ständige Impfkommission (STIKO). Eine Vergleichsstudie bestätigt jetzt, dass dieses Vorgehen richtig ist.

Prüfender Blick auf die Skleren eines Patienten mit Hepatitis.

Prüfender Blick auf die Skleren eines Patienten mit Hepatitis.

© Foto: Wedopress

Besonders in Schulen und anderen Gemeinschaftseinrichtungen, aber auch in Familien lässt sich durch Riegelungsimpfungen eine Ausbreitung von Hepatitis A verhindern. Menschen sollten nach Kontakt mit einem Patienten so schnell wie möglich geimpft werden, rät die STIKO.

Ein Schutz ist 12 bis 15 Tage nach der Impfung zu erwarten. Meistens reicht die Zeit. Zwar sind Hepatitis-A-Infizierte bereits ein bis zwei Wochen vor Auftreten von Ikterus oder Transaminasenerhöhung infektiös. Die Inkubationszeit beträgt aber in der Regel 25 bis 30 Tage.

Die Chancen, durch Impfung die Erkrankung zu verhindern, sind gut. Das bestätigt die Untersuchung von Dr. John C. Victor von der US-Universität von Michigan in Ann Arbor und seinen Kollegen (NEJM 357, 2007, 1685).

Die 1090 Teilnehmer der Studie wurden binnen 14 Tagen nach Kontakt mit einem Hepatitis-A-Kranken entweder geimpft oder passiv mit Immunglobulinen immunisiert. Nach der Impfung erkrankten 4,4 Prozent der Studienteilnehmer, nach Anwendung von Immunglobulinen 3,3 Prozent - ein unwesentlicher Unterschied, wie die Studienautoren meinen.

Allerdings sollten Menschen mit hohem Risiko für Hepatitis-A-Komplikationen gleichzeitig mit der Impfung auch Immunglobuline bekommen, rät die STIKO. Dazu gehören zum Beispiel Patienten mit chronischer Hepatitis B oder Hepatitis C.

Ein Ärztemerkblatt Hepatitis A gibt es unter www.rki.de bei "Infektionskrankheiten A-Z"

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung