Eine effektive Kombination gegen Malaria

STOCKHOLM (hub). Malaria lässt sich mit der Kombination zweier Maßnahmen effektiv bekämpfen: der Verteilung von imprägnierten Moskitonetzen und dem Angebot von Therapien. Die Malariaprävalenz bei unter Fünfjährigen geht so um über 90 Prozent zurück.

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Für die Studie wurden im Verlauf von drei Jahren Daten aus über 600 Haushalten auf Sansibar erhoben (PLoS Medicine 4, 2007, e309). Zu Studienbeginn waren neun Prozent der unter fünfjährigen Kinder mit Plasmodium falciparum infiziert (45 von 520). Die erste Intervention bestand ab 2003 in der kostenlosen Ausgabe von Artimisinin-haltigen Malaria-Medikamenten an alle Malaria-Patienten. Ab 2005 wurden zusätzlich kostenlose imprägnierte Moskitonetze für unter Fünfjährige verteilt.

Die Ergebnisse: Von 2003 bis 2005 ging die Rate der Fünfjährigen, die mit P. falciparum infiziert waren, um 45 Prozent zurück (2003: 45 Kinder; 2005: 17 Kinder). 2006 war nur noch ein Kind mit Plasmodien infiziert, was einem Rückgang von 97 Prozent gegenüber 2003 entspricht. Auch bei älteren Kindern gab es weniger Infektionen mit P. falciparum: 70 Prozent in 2005 und 90 Prozent weniger in 2006 - verglichen mit 2003. Auch die Sterberaten an Malaria über alle Altersgruppen gingen im Studienzeitraum stark zurück: jeweils um 52, 33 und 71 Prozent.

Die Autoren folgern: Mit dem kostenlosen Zugang zu Malaria-Arzneien und einer hohen Abdeckung mit imprägnierten Moskitonetzen kann Malaria als ein Problem des Gesundheitswesens eliminiert werden - und das auch in Hochendemie-Gebieten.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Deutschland wird nie Malaria-Gebiet

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