Milchallergie

Eisen-Beladung ist entscheidend

Das beta-Laktoglobulin der Milch kann nur dann eine Allergie einleiten, wenn es kein Eisen an sich bindet.

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WIEN. Die Grundlage von Kuhmilch-Allergien ist genauer erforscht: Das Milchprotein ist nur dann problematisch, wenn es kein Eisen trägt. Mit Eisen-Beladung ist es unproblematisch. Den gleichen Mechanismus entdeckten Forscher aus Wien bereits vor kurzem für die Birkenpollenallergie (PLOS ONE 2014; online 12. August).

Eine Kuhmilchallergie, bei der sich Th2 Lymphozyten des Immunsystems mit IgE Antikörpern gegen das Milchprotein richten, kommt bei etwa zwei bis drei Prozent der Kinder in Europa vor, seltener bei Erwachsenen, wie die Universität Wien mitteilt.

Eine präzise Diagnostik hilft, die häufige Verwechslung von Allergie und Intoleranz und damit falsche Diäten zu vermeiden die zu Mangelernährung führen können.

Das beta-Laktoglobulin gehört zur Proteinfamilie der Lipokaline. Diese Moleküle besitzen Taschen, in die Eisen-Ionen über Siderophore am Protein gebunden werden. Nun haben Forscher der Uni Wien entdeckt, dass ein "leeres" Milchprotein ohne Eisen und Siderophore die Aktivierung von Th2-Lymphozyten unterstützt.

Erst dann kann die Produktion von IgE Antikörpern gegen das Milchprotein angekurbelt werden, die Patienten werden sensibilisiert und können gegen Milch allergisch reagieren.

Als Nächstes möchten die Forscher klären, was zur Eisen-Beladung der Milchproteine beiträgt. Dabei könnte die Haltung und Fütterung der Kühe eine Rolle spielen. Ob biologisch oder konventionell produzierte Milch mehr oder weniger Eisen-beladenes Protein enthält, muss noch untersucht werden.

Lipokaline gibt es bei allen Säugetieren. Möglicherweise lassen sich die Erkenntnisse auch auf die Milch anderer Tierarten übertragen. (eb)

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