Ständige Impfkommission

Empfehlung für HPV-Impfung von Jungen gilt

Die Empfehlung, Jungen gegen HPV zu impfen, ist mit der Veröffentlichung im Epidemiologischen Bulletin nun gültig.

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BERLIN. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Empfehlung, Jungen zwischen 9 und 14 Jahren gegen Humane Papillomviren (HPV) zu impfen, im aktuellen Epidemiologischen Bulletin 26/2018 veröffentlicht, teilt das Robert Koch-Institut (RKI) mit.

Dort kann auch die wissenschaftlichen Begründung für die Entscheidung nachgelesen werden. Zusätzlich erscheint ein RKI-Ratgeber zu HPV im Epidemiologischen Bulletin 27, der bereits online verfügbar ist. Seit 2007 empfiehlt die STIKO die HPV-Impfung von Mädchen. Diese Empfehlung bleibt unverändert bestehen.

"Ich hoffe, dass möglichst viele Jungen die HPV-Schutzimpfung nutzen und die neue Empfehlung auch ein weiterer Anstoß für bislang nicht geimpfte Mädchen ist, die Impfung nachzuholen", wird RKI-Präsident Lothar H. Wieler in der Mitteilung zitiert. "Bedauerlicherweise werden viel zu wenige Mädchen geimpft, dabei schützt diese Impfung vor Krebs".

2015 waren nur 44,6 Prozent der 17-jährigen Mädchen vollständig gegen HPV geimpft. Aufgrund der niedrigen Impfquote konnte auch der von der STIKO erhoffte indirekte Schutz für Jungen nur in begrenztem Maße erreicht werden. Mit der Empfehlung für die Jungen hofft die STIKO, den Gemeinschaftsschutz in der Bevölkerung zu stärken.

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Veröffentlicht: 28.06.2018 © Springer Medizin


Deutschland ist eines der ersten europäischen Länder, die die HPV-Impfung für Jungen empfiehlt, heißt es weiter in der Mitteilung. Für die Entscheidung zur Jungenimpfung wurde unter anderem die Krankheitslast durch HPV-assoziierte Tumore bei Männern in Deutschland abgeschätzt und eine systematische Literaturübersicht zu Wirksamkeit und Sicherheit der HPV-Impfung bei Jungen und Männern erarbeitet.

Die STIKO hat auch die zu erwartenden Effekte der Jungenimpfung auf die Verbreitung von HPV und HPV-assoziierten Krankheiten in der Bevölkerung durch eine mathematische Modellierung abschätzen lassen. Die Modellierung zeigt, dass sich in Deutschland durch die HPV-Impfung von Jungen langfristig tausende von Krebserkrankungen zusätzlich vermeiden lassen.

Die STIKO hatte Anfang Juni 2018 in einer kurzen Stellungnahme den Beschluss über die HPV-Impfung für Jungen bekanntgegeben. Mit der jetzt erfolgten Veröffentlichung ist die Empfehlung gültig. Auf dieser Basis entscheidet der Gemeinsame Bundesausschuss innerhalb der nächsten drei Monate, ob die HPV-Impfung von Jungen in die Schutzimpfungsrichtlinie aufgenommen und somit zur Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenkassen wird. (eb)

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