Erfolg bei PBC mit Virostatika

BIRMINGHAM (ple). Der Verdacht, daß in der Pathogenese der primär biliären Zirrhose Viren beteiligt sind, hat neue Nahrung erhalten. Einige Patienten sprachen in einer ersten kleinen Studie auf die zusätzliche Behandlung mit der antiretroviralen Kombination Lamivudin plus Zidovudin an.

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Die primär biliäre Zirrhose (PBC) ist eine Autoimmunerkrankung vor allem bei Frauen. Weil Gastroenterologen in Birmingham in den biliären Epithelzellen von PBC-Patienten virusähnliche Partikel entdeckt hatten, behandelten die Ärzte ein Jahr lang elf Patienten mit Lamivudin und elf Patienten mit Lamivudin plus Zidovudin (Am J Gastroenterology 99, 2004, 2348).

In beiden Behandlungsgruppen wurden jeweils acht Patienten zuvor zwischen sechs Monaten und neun Jahren mit Ursodeoxycholsäure (UDCA) behandelt. Diese Therapie wurde beibehalten.

Tatsächlich sprachen neun Patienten auf die zusätzliche Kombinationsbehandlung an: Bei fünf PBC-Patienten normalisierte sich der Wert für die alkalische Phosphatase, bei vier Patienten normalisierten sich zudem die Werte für AST (Aspartat-Aminotransferase) und ALT (Alanin-Aminotransferase). Patienten in der Monotherapie-Gruppe dagegen sprachen nicht auf die Behandlung an.

Der Effekt der antiviralen Kombinationstherapie ließ sich darüber hinaus histologisch nachweisen. Nach Angaben der Gastroenterologen um Professor James Neuberger aus Birmingham haben sich die Entzündung in der Leber und die Gallengangsschäden deutlich verringert. Als indirektes Zeichen, daß die Fibrose zurückging, wurden in der Leber wieder mehr Portalvenen und Gallengänge nachgewiesen. Vor allem dieser Befund sei bisher bei PBC-Patienten, die ausschließlich mit UDCA behandelt wurden, nicht erhoben worden.

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