Aufnahmestopp
Erneut Corona-Cluster in Brandenburger Krankenhaus
Elf infizierte Mitarbeiter und neun positiv getestete Patienten: Nach einem Corona-Ausbruch verhängt ein Krankenhaus in Bad Saarow einen Aufnahmestopp in drei Abteilungen.
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Corona-Cluster: Das Helios-Klinikum in Bad Saarow nimmt vorerst keine Patienten auf.
© Paul Zinken / dpa
Bad Saarow. Erneut gibt es in einem Brandenburger Krankenhaus einen Corona-Ausbruch: Das Helios-Klinikum im östlich von Berlin gelegenen Kurort Bad Saarow verhängte am Samstag nach einer Häufung von Fällen in den Bereichen der Neurochirurgie sowie der Traumatologie und Orthopädie einen Aufnahmestopp.
Auch Rettungswagen fahren die Notaufnahme des Akutkrankenhauses, das auch akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) ist, derzeit nicht mehr an, teilte Geschäftsführerin Carmen Bier am 3. Oktober mit. Zudem habe man das interne Sicherheitskonzept des Klinikums erweitert.
So arbeite das Service- und Reinigungspersonal im gesamten Haus auf strikt zugeteilten Stationen. Alle Mitarbeiter der Klinik trügen durchgängig einen Mund-Nasen-Schutz und seien angehalten, außerhalb ihrer Tätigkeit in der Klinik Kontakte zu vermeiden. Auch Patienten trügen außerhalb ihres Zimmers und bei Untersuchungen einen Mund-Nasen-Schutz.
Aktuell würden zudem alle Patienten sowie alle Mitarbeiter auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet. Die Ergebnisse würden kurzfristig erwartet, die Testung werde nach fünf Tagen wiederholt.
Inzidenz im Landkreis deutlich über Landesschnitt
Das Helios Klinikum Bad Saarow versorgt nach eigenen Angaben jährlich 185.000 Patienten in 17 Kliniken und drei Instituten. Derzeit würden sieben positiv getestete Patienten auf der Isolierstation betreut. Zwei weitere positiv getestete Patienten wurden in die häusliche Quarantäne entlassen. In den betroffenen Bereichen sind nach Angaben der Klinik außerdem insgesamt elf Mitarbeiter positiv getestet worden.
Die Fälle aus dem Bad Saarower Klinikum wirken sich auch auf die Statistik des zuständigen Landkreises Oder-Spree aus: Dort wurden allein am Samstag neun neue Fälle gemeldet. Mit 11,2 hat dieser Landkreis derzeit zudem die zweithöchste Sieben-Tage-Inzidenz in Brandenburg, wo der Landesdurchschnitt am Samstag lediglich bei 7,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern lag.
Im Frühjahr hatte es in Brandenburg bereits Corona-Ausbrüche im Potsdamer Ernst-von-Bergmann-Klinikum sowie in einer Rehaklinik in Wandlitz (Kreis Barnim) gegeben.