Kolorektales Karzinom

Europäische Bilanz: Mehr Screening, weniger Darmkrebs

In puncto Darmkrebs-Vorsorge wird es in Zukunft vor allem darum gehen, verstärkt auf das Risiko der familiären Belastung aufmerksam zu machen, betont ein Gastroenterologe.

Veröffentlicht:

ULM. Die Darmkrebssterblichkeit in Europa ist zwischen 1989 und 2011 bei Männern um 13 Prozent und bei Frauen um 27 Prozent zurückgegangen, meldet der Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte auf Basis einer aktuellen Analyse der WHO-Zahlen zu Todesursachen.

Dabei gebe es erhebliche Unterschiede in den einzelnen Ländern. Die größten Rückgänge verzeichneten Länder mit Screening-Programmen.

Trend beginnt mit Einführung des Hämoccult®-Tests

"Deutschland gehört neben Österreich, Schweiz, England, Belgien, Luxembourg, Tschechien und Irland zu den Nationen, bei denen die Sterberaten bei Männern um mehr als 25 Prozent und bei Frauen um mehr als 30 Prozent zurückgegangen sind", wird Dr. Franz Josef Heil, Internist in Andernach, zitiert.

Der Trend sinkender Sterberaten beginne mit der Einführung des Hämoccult®-Tests Ende der 1980er Jahre. In zunehmendem Maße kamen dann endoskopische Verfahren in der Prävention zum Einsatz, bis schließlich nach der Jahrtausendwende vor allem in den genannten Ländern gesetzlich geregelte Screening-Programme für den Routine-Einsatz der Darmspiegelung in der Darmkrebs-Prävention sorgten.

Männer erkranken früher als Frauen

"Nach wie vor gibt es große Unterschiede zwischen Männern und Frauen", so Heil in der Mitteilung. "Das liegt auch daran, dass Männer die Vorsorge-Untersuchung geringer in Anspruch nehmen und früher als Frauen an Darmkrebs erkranken, nicht selten bereits vor dem 56. Lebensjahr.

In Zukunft wird es vor allem darum gehen, verstärkt auf das Risiko der familiären Belastung aufmerksam zu machen. Wer in der Verwandtschaft ersten Grades Darmkrebsfälle hat, sollte in jedem Fall mit seinem Hausarzt oder einem Magen-Darm-Arzt über Vorsorgemöglichkeiten reden." (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Phase-III-Studie CHALLENGE

Aerobes Training verlängert Leben bei Darmkrebs

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung