Epileptische Anfälle

Extremen Ereignissen auf der Spur

Wie entstehen epileptische Anfälle? Ein Modell der Universitäten Bonn und Oldenburg könnte diese Frage beantworten.

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BONN/OLDENBURG. Physiker der Universitäten Bonn und Oldenburg haben ein Modell entwickelt, dessen Verhalten - obwohl es auf strengen Regeln basiert - sich scheinbar spontan ändern kann. Auch in der Natur kommt es häufig zu derartigen Wechseln, etwa bei der Entstehung von Migräne-Attacken oder epileptischen Anfällen.

 Der von den Forschern beschriebene Mechanismus könnte dazu beitragen, Extremereignisse wie diese besser zu verstehen, teilen die Unis mit. Die Arbeit erscheint in Kürze im Fachmagazin "Physical Review X", ist aber bereits online abrufbar unter: arXiv:1602.02177.

Die Software, die in der Klinik für Epileptologie am Bonner Uniklinikum ihre Ergebnisse auf den Computerschirm malt, zeigt: Scheinbar aus dem Nichts heraus, in völlig unvorhersagbaren Abständen, wechselt das zugrunde liegende Modell seine Dynamik.

Das Erstaunliche daran: Es gehorcht eigentlich einfachen Regeln, die dennoch so etwas wie Zufall erzeugen. Das Modell ist ein Geflecht von vielen tausend Einzelelementen, den Knoten. Diese sind miteinander vernetzt - sie können also miteinander kommunizieren und einander beeinflussen. Sie sprechen nicht nur mit Nachbarn, sondern auch mit einigen weit abgelegenen Knoten. Wissenschaftler sprechen von einem "Small-World"-Netzwerk. Ganz ähnlich kommunizieren auch die Nervenzellen im Gehirn miteinander. (eb)

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