Fahrtest belegt: Atemtherapie senkt Unfallrisiko bei Schlaf-Apnoe

GRENOBLE (ikr). Patienten mit Schlafapnoe haben infolge der Tagesschläfrigkeit ein erhöhtes Risiko für Autounfälle. Dieser bereits im Fahrsimulator nachgewiesene Zusammenhang hat sich jetzt auch in echten Fahrsituationen bestätigt. Erhielten die Betroffenen eine CPAP (Continuous Positive Airway Pressure)-Beatmung, normalisierte sich die Fahrtüchtigkeit.

Veröffentlicht:

Eine Arbeitsgruppe um Dr. Stephanie Mazza von der Universitätsklinik in Grenoble hat das Fahrvermögen von 20 Patienten mit obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) und 20 gesunden Kontrollpersonen untersucht (Eur Respir J 28, 2006, 1020).

Benutzt wurde dazu eine elektronisch überwachte Teststrecke, die aus zwei 150 m langen und 3 m breiten Bahnen besteht. Das Reaktionsvermögen der Fahrer wurde durch 1,5 m hohe Wasserfontänen geprüft, die unvermittelt etwa 40 Meter vor dem Fahrzeug auftauchten. Die Fahrer waren angehalten, mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h zu fahren. Der Test dauerte 30 Minuten.

Zehn der OSAS-Patienten erhielten nach dem Fahrtest eine CPAP-Therapie. Drei Monate später wurde die Fahrtüchtigkeit der Kandidaten erneut getestet.

Ein wesentliches Ergebnis: OSAS-Patienten hatten, obwohl sie noch keine Anzeichen von Schläfrigkeit zeigten, ein wesentlich schlechteres Reaktionsvermögen als Kontrollpersonen. So war der Bremsweg der OSAS-Patienten vor der CPAP-Therapie bei einer Geschwindigkeit von 40 km/h 8,8 m länger als bei den Kontrollpersonen. Das bedeutet bei einer Geschwindigkeit von 130 km/h einen 18 m längeren Bremsweg, haben die Kollegen errechnet. Die OSAS-Patienten kollidierten auch häufiger mit den Wasserstrahlen.

Drei Monate nach dem Start der CPAP-Therapie waren Reaktionszeit und Bremsweg bei den OSAS-Patienten ähnlich wie bei den Kontrollpersonen. Und die Rate der Kollisionen mit den Wasserfontänen war jetzt in beiden Gruppen praktisch null.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

ARE in Grafiken

Inzidenzen von Corona und Influenza steigen

Gute zelluläre und humorale Immunogenität

RSV-Impfung wirkt offenbar auch bei Immmunsupprimierten

Review mit Metaanalyse

Invasive Pneumokokken-Infektionen: Wer besonders gefährdet ist

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Dürfen Vertragsärzte Kassenpatienten Privattermine anbieten, Frau Vogtmeier?

ARE in Grafiken

Inzidenzen von Corona und Influenza steigen

Lesetipps
Eine Hand fängt 500-Euro-Geldscheine auf, die durch die Luft wirbeln.

© vegefox.com / stock.adobe.com

Vermögensforscher im Interview

Welche Eigenschaften helfen, reich zu werden

Eine Kaffeetasse und ein Hörnchen.

© hana creative studio / Generated

Chronobiologisch sinnvoll

Deshalb gehören Glukokortikoide in die Morgenmedikation