Fatigue plagt Brustkrebs-Kranke über Monate

HEIDELBERG (ikr). Lymphödeme am Arm machen Frauen mit Mamma-Karzinom nach der primären Krebstherapie oft schwer zu schaffen. Noch stärker beeinträchtigt fühlen sich Frauen mit Brustkrebs durch anhaltende Erschöpfung und Antriebslosigkeit (Fatigue). Auf dieses Symptom sollte daher künftig stärker geachtet werden, empfehlen deutsche Onkologen.

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Die Arbeitsgruppe um Dr. Volker Arndt vom DKFZ in Heidelberg hat bei insgesamt 314 Frauen mit invasivem Mamma-Karzinom ein Jahr nach der Diagnose die Lebensqualität untersucht ("Cancer" 107, 2006, 2496). Verwendet haben sie dafür einen speziellen Fragebogen der European Organisation for Research and Treatment of Cancer (EORTC).

Darin werden nicht nur Körperfunktionen wie die Armbeweglichkeit bei Brustkrebs und das seelische Befinden erfaßt, sondern auch Symptome wie Fatigue, Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie Schlaflosigkeit. Beurteilt wurde der Grad der Beeinträchtigung jeweils über eine Skala, die von null bis 100 Punkte reicht. Bei Werten über 50 galten die Frauen als klinisch signifikant beeinträchtigt.

Danach war Fatigue das Symptom, das Frauen noch ein Jahr nach der primären Brustkrebstherapie am meisten zu schaffen machte, und zwar unabhängig vom Stadium der Erkrankung bei der Diagnose, der Art der Krebstherapie und auch unabhängig von Begleiterkrankungen.

Gegen den chronischen Erschöpfungszustand hilft etwa Sport. Und: Da Anämie eine wichtige Ursache für Fatigue bei Krebs ist, empfehlen Krebsgesellschaften, bei einem Hb-Wert zwischen 9 und 11 g /dl mit Erythropoese-stimulierenden Faktoren zu behandeln.

Weitere Infos zu Fatigue gibt es unter www.krebshilfe.de und www.deutsche-fatigue-gesellschaft.de

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